Grevenbroich Hans-Sachs-Schule schließt bereits in elf Wochen

Grevenbroich · Im nächsten Schuljahr werden rund hundert Orkener Hauptschüler an der Katholischen Hauptschule unterrichtet.

 Die Hauptschüler aus Orken ziehen zur KHS um.

Die Hauptschüler aus Orken ziehen zur KHS um.

Foto: L. berns

Für die auslaufende Hans-Sachs-Schule wird ab September der Standort Orken aufgegeben: Die rund hundert Acht-, Neunt- und Zehntklässler werden stattdessen an der Katholischen Hauptschule (KHS) unterrichtet. "In Orken wäre kein Schulbetrieb mehr möglich gewesen, der den Kindern ihren Abschluss ermöglicht hätte", erläutert Klaus Krützen, Leiter der Hans-Sachs-Schule. Das Problem: "Bei nur noch hundert Hauptschülern reichen die Lehrerstellen nicht aus, um die Vielfalt der Fächer zu garantieren", sagt Schulrat Claus-Hermann Friedhoff.

An der Hans-Sachs-Schule fehlten 2012 genügend Kinder für eine fünfte Klasse. Bei der Umstrukturierung der Schullandschaft beschloss der Stadtrat in Abstimmung mit der Bezirksregierung, die Sachs-Schule schrittweise aufzulösen. Der Zeitpunkt der Auflösung sollte davon abhängen, wie lange ein ordnungsgemäßer Unterricht möglich ist. "Theoretisch hätten wir noch ein Jahr den Standort Orken halten können, hätten dorthin aber stundenweise Lehrer abordnen müssen", sagt Friedhoff. Dies sei eine schwierige Situation.

Mit dieser Entscheidung beginnt auch an der Katholischen Hauptschule im nächsten Schuljahr 2014/15 eine neue Zeitrechnung: "Die Kinder sind bei uns willkommen, wir planen für sie ein Empfangsfest", erklärt deren Leiter Heinz-Gerd Schmitz. Allerdings seien schnellstmöglich Fragen für den Schulalltag zu klären: So stehe noch nicht fest, ob die Sachs-Schüler eigene Klassen bilden werden. "Das müssen wir noch entscheiden", so Schmitz. Einige Lehrer werden ebenfalls zur Parkstraße wechseln: "Das ist für die Kinder besonders am Anfang wichtig, sie brauchen einen Anker in der neuen Umgebung", erläutert der Schulleiter.

Für die KHS als Konfessionsschule greift ab September ein Sonderfall: Bisher hatten nicht-katholische Eltern bei der Anmeldung zustimmen müssen, dass ihre Kinder den katholischen Religionsunterricht besuchen. "Dies ist nicht mehr der Fall. Wir werden für alle Schüler, die nicht katholische Religion wählen, Philosophie oder Ethik anbieten", sagt der KHS-Chef.

Auch die katholische Hauptschule selbst ist ein Auslaufmodell: Sie könnte bis 2018/18 bestehen bleiben — theoretisch.

(NGZ)
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