Grevenbroich Handballspiel des TuS wird abgebrochen

Grevenbroich · Bis zur 38. Minute war das Bezirksliga-Spiel zwischen dem TuS Grevenbroich und dem VfL Welfia Mönchengladbach ein ziemlich normales Männer-Handballspiel. Was nach dem Gladbacher Treffer zum 22:14 passierte, ist beiden Vereinen eigentlich unerklärlich. Nach einem kurzen Wortgefecht rastete der Grevenbroicher Kreisläufer völlig aus – wollte seinem Gegenspieler an die Gurgel, konnte zunächst nur von Mannschaftskollegen, später von der Polizei beruhigt werden. Das Spiel wurde abgebrochen, dem Spieler droht eine Anzeige.

"So etwas habe ich noch nicht erlebt. Der Spieler hat komplett die Nerven verloren. Schade, dass so etwas möglich ist", schildert der Gladbacher Spieler Guido Kamp die Geschehnisse in der Dreifachhalle an der Geschwister-Scholl-Straße. Nach einem Faustschlag in die Magengrube seines Gladbacher Gegenspielers wurde der TuS-Akteur mit der Roten Karte des Feldes verwiesen. "Selbst die halbe Grevenbroicher Mannschaft schaffte es danach nicht, den Spieler zu beruhigen und aus der Halle zu bringen", erzählt Kamp. Nachdem der Grevenbroicher schließlich für wenige Minuten im Kabinentrakt verschwunden war, öffnete sich plötzlich hinter der Gladbacher Bank eine Tür, und der Grevenbroicher ging erneut auf seinen Gegenspieler los. Erst die zwischenzeitlich alarmierte Polizei konnte die Situation klären.

Michael Brunenberg, Geschäftsführer der Grevenbroicher Handballabteilung, bestätigt den Vorfall. Konsequenzen für den betroffenen Spieler schließt Brunenberg aus: "Er ist das erste Mal in dieser Form auffällig geworden. Wenn er seine Verbandsstrafe bezahlt, dann ist der Fall für uns erledigt." Ob der Vorfall damit tatsächlich erledigt ist, wird sich aber erst in den kommenden Wochen zeigen. Der VfL Welfia überlegt, den Spieler wegen Beleidigung und Nötigung anzuzeigen. Zudem wird der Handballkreis über eine Sperre entscheiden.

(NGZ)
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