Grevenbroich GWG setzt auf Öko-Strom

Grevenbroich · Noch in diesem Jahr will das Gas- und Wasserwerk seine erste Windkraftanlage errichten. Danach in Planung: Eine Bürger-Solargenossenschaft und ein Windrad, an dem sich alle Grevenbroicher beteiligen können.

 Das Gas- und Wasserwerk steigt in die erneuerbaren Energien ein. In Planung: Ein Bürgerwindrad und eine Bürger-Solargenossenschaft.

Das Gas- und Wasserwerk steigt in die erneuerbaren Energien ein. In Planung: Ein Bürgerwindrad und eine Bürger-Solargenossenschaft.

Foto: Reuter/PSM

Zwölf Windräder drehen sich auf der Vollrather Höhe, in den nächsten Monaten soll ein weiteres hinzukommen. Das Gas- und Wasserwerk (GWG) wird noch in diesem Jahr mit dem Bau eines Rotors der Marke Enercon beginnen.

Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von 3,6 Millionen Euro markiert den Einstieg der Gesellschaft in die erneuerbaren Energien. Denn dem ersten GWG-Windrad sollen weitere folgen.

"In unserem Auftrag untersucht ein Ingenieurbüro zurzeit sämtliche Flächen im Stadtgebiet, die für den Bau von Windkrafträdern in Frage kommen", erklärt Willi Peitz, Geschäftsführer des Gas- und Wasserwerks. Bei diesem "Scan" werden vor allem Grundstücke gesucht, auf denen der Bau von mehreren Anlagen möglich ist. Denn Peitz schließt nicht aus, dass das GWG in den nächsten fünf Jahren in einen kompletten Windpark investieren wird.

"Mein Bestreben ist es, darin auch möglichst viele Grevenbroicher mit einzubinden", so der Geschäftsführer des Gas- und Wasserwerks. Willi Peitz denkt hierbei an ein sogenanntes "Bürger-Windrad", an dem sich Interessierte finanziell beteiligen können, die in die regenerative Energieerzeugung investieren möchten. Welche Flächen für ein solches Vorhaben in Grevenbroich bereitstehen, soll spätestens zum Ende des Jahres feststehen. "Dann wird das Ingenieurbüro uns seine Ergebnisse vorlegen", betont der GWG-Chef.

Seit Januar 2010 hat das Gas- und Wasserwerk auch die Stromversorgung in Grevenbroich übernommen. "Von Anfang an — und damit längst vor Fukushima — stand fest, dass wir verstärkt in die erneuerbaren Energien investieren werden", erläutert Peitz. In diese Sparte fällt ein weiteres Projekt, das GWG mit seinem Partner NEW Re plant. "Mittelfristig, also in den nächsten zwei bis drei Jahren, wollen wir eine Bürgersolaranlage realisieren", verrät Peitz. Auch hierfür sind die ersten Vorbereitungen angelaufen.

Beim ersten Grevenbroicher "Klima-Forum" im Alten Schloss hatte Markus Palic von NEW Re in der Vorwoche ein ähnliches Projekt vorgestellt, das in Mönchengladbach bereits an den Start ging. Dort wurde — in Zusammenarbeit mit der Volksbank — die "Bürger-Solargenossenschaft" gegründet. Sie finanziert auf Dächern von zehn städtischen Gebäuden Solarmodule. Bürger können Anteile zeichnen und vom Sonnenstrom profitieren. "Demnächst werden wir mit einem solchen Vorhaben auch in Grevenbroich beginnen", so Palic.

Zunächst soll sich aber das erste GWG-Windrad über den Grevenbroicher Dächern drehen. Der Baubeginn steht noch nicht fest, das Genehmigungsverfahren läuft noch. "Wir sind aber optimistisch, dass wir noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen können", meint Geschäftsführer Peitz.

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