Grevenbroich GWG nimmt erstes Windrad in Betrieb

Grevenbroich · Endspurt auf der Vollrather Höhe: Nachdem der Rotor montiert wurde, kann das größte Windrad auf der Vollrather Höhe in wenigen Tagen ans Netz gehen. Die 3,6 Millionen Euro teure Anlage kann 1600 Haushalte mit Strom versorgen.

 Mit einem großen Kran wurde die Nabe mitsamt Rotorblättern in luftige Höhen gehoben und dort montiert. Das größte Windrad auf der Vollrather Höhe soll voraussichtlich Anfang April in den Probebetrieb gehen.

Mit einem großen Kran wurde die Nabe mitsamt Rotorblättern in luftige Höhen gehoben und dort montiert. Das größte Windrad auf der Vollrather Höhe soll voraussichtlich Anfang April in den Probebetrieb gehen.

Foto: NEW/GWG

Das erste Windrad des Versorgers "NEW Re" auf der Vollrather Höhe steht. Das Gehäuse mitsamt des Generators wurde am vergangenen Wochenende am Boden vormontiert. Den letzten Kraftakt übernahm ein großer Kran. Er hob das schwere Teil zur Endmontage in luftige Höhen. Jedes der drei Rotorblätter wiegt 8,5 Tonnen. Der gesamte Rotor hat einen Durchmesser von 82 Metern. Die Anlage ist die bisher größte im Windpark auf der Hochhalde. Mit dem Bau wurde im November begonnen.

"Das Windrad wird voraussichtlich ab Anfang März für die erforderlichen Probeläufe an das Netz angeschlossen und in Betrieb genommen", erklärte gestern Christina Achtnich, Sprecherin der "Niederrhein Energie und Wasser" (NEW). Nach dem Ablauf eines einmonatigen Probebetriebs soll voraussichtlich Anfang April die offizielle Abnahme der Anlage erfolgen.

Mit dem 150 Meter hohen Windrad des Typs "Enercon E 82" steigt auch das Gas- und Wasserwerk Grevenbroich (GWG) in die Erneuerbaren Energien ein. Das Unternehmen ist zu 20 Prozent an der 2008 gegründeten "NEW Re" GmbH beteiligt. In dieser werden die Aktivitäten der GWG-Mutter NEW für Windkraft, Photovoltaik und Biomasse gebündelt. "Die Investitionssumme für die neue Anlage beläuft sich auf rund 3,6 Millionen Euro", berichtet GWG-Geschäftsführer Willi Peitz. Nach seinen Angaben soll das Windrad der 2,3-Megawatt-Klasse im Jahr etwa 5,4 Millionen Kilowattstunden Strom ins Netz einspeisen. "Das reicht aus, um etwa 1600 Haushalte mit Energie zu versorgen", sagt Peitz.

Der Standort der Anlage auf der mehr als 180 Meter hohen Halde sei ideal, die Windausbeute sehr gut. Sollte auf der Vollrather Höhe ein allzu heftiges Lüftchen wehen, geht die Anlage in den Sicherheitsmodus und schaltet sich automatisch ab. "Das wird bei Windgeschwindigkeiten von 30 Metern pro Sekunde der Fall sein", erklärt GWG-Sprecherin Ursula Wolf-Reisdorf. Für sie ebenfalls wichtig: "Mit der Anlage, die eine Lebenserwartung von 25 Jahren hat, werden jährlich rund 4,4 Millionen Kilogramm des Klimagases Kohlendioxid eingespart."

Der Rotor ist der modernste und leistungsstärkste im Windpark auf der Vollrather Höhe. Von den 13 übrigen Mühlen, die in den 1990ern errichtet wurden, gehören vier der 600-Watt- und neun der Ein-Megawatt-Klasse an. Gemeinsam produzieren sie jährlich etwa 20,2 Millionen Kilowattstunden Strom.

Schon bald soll ein 15. Windrad auf der Hochhalde platziert werden. Das Unternehmen "Germania" aus Rheine plant den Bau einer Anlage des Typs "Vestas V112" mit einer Leistung von drei Megawatt und einer Gesamthöhe von 112 Metern. Darüber hinaus denkt auch die "NEW Re" daran, fünf bis sieben weitere Rotoren innerhalb der Grevenbroicher Grenzen zu errichten. Standorte stehen aber noch nicht fest. Die Stadtverwaltung lässt zurzeit durch ein Fachbüro prüfen, ob noch Platz für die Konzentration solcher Anlagen vorhanden ist.

(NGZ/rl/top)
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