Grevenbroich GWG baut Standort aus

Grevenbroich · Für eine Million Euro baut das Gas- und Wasserwerk den Standort an der Nordstraße aus, an der Otto-Hahn-Straße wird das Areal verkauft. Planungssicherheit für die Investition geben neue Konzessionsverträge mit der Stadt.

 Die Bauarbeiten schreiten voran: Geschäftsführer Willi Peitz (l.) und Kaufmännischer Geschäftsführer Bernd Keufgens vor der neuen Halle des GWG.

Die Bauarbeiten schreiten voran: Geschäftsführer Willi Peitz (l.) und Kaufmännischer Geschäftsführer Bernd Keufgens vor der neuen Halle des GWG.

Foto: H. Jazyk

Die Stahlkonstruktion steht – im Frühjahr soll die große Halle fertig sein. Anfang 2010 hatte das Gas- und Wasserwerk (GWG) die Stromsparte von der Niederrheinischen Versorgung und Verkehr (NVV) übernommen, nun tut sich hinter den Verwaltungsgebäuden am Standort Nordstraße einiges: "Wir errichten für eine Million Euro eine 1000 Quadratmeter große Halle für Lager und Werkstätten", sagt Geschäftsführer Willi Peitz.

In den Neubau zieht 2011 das Stromlager von der Otto-Hahn-Straße, der früheren NVV-Niederlassung, um. Dort liegt das Material für den Strombereich – etwa für Leitungen und Transformatoren. "Zurzeit müssen zwei Mitarbeiter zwischen den Orten pendeln, das ist nicht sinnvoll. Wir hatten geprüft, welcher Standort erweitert werden sollte. An der Nordstraße sind die Kosten geringer", so Peitz. Das Areal an der Otto-Hahn-Straße wird verkauft. Eine Nutzungsmöglichkeit allerdings hat sich zerschlagen: Der Stadtrat hat sich gegen den diskutierten Umzug der Wirtschaftsbetriebe (WGV) vom Flutgraben entschieden. Die Käuferfrage ist offen: "Wir haben drei Anfragen von Interessenten", so Peitz.

Planungssicherheit für solche Investitionen geben zwei Konzessionsverträge, die das GWG gestern mit der Stadt geschlossen hat. Die Verträge für die Nutzung öffentlichen Bodens für die GWG-Gas- und Wasserleitungen laufen zum Jahresende aus, wurden neu verhandelt. GWG war der einzige Bieter. Die rechtlich vorgegebenen Berechnungsverfahren bleiben unverändert, die Abgabe wird jährlich errechnet. Zurzeit fließen 480 000 Euro fürs Gas und 218 000 fürs Wasser in die Stadtkasse. "Wir schöpfen die möglichen Höchstgrenzen aus", so Kämmerin Monika Stirken-Hohmann. Die Verträge laufen über 20 (Gas) und 30 Jahre (Wasser). Das gibt Planungssicherheit etwa für die Wasserversorgung. Allerdings steht GWG-Kunden nach NGZ-Information zum Jahresanfang wohl eine Wasserpreiserhöhung ins Haus. Das GWG wollte sich dazu gestern noch nicht äußern.

Eine neue Vereinbarung in den Verträgen: Bei Leitungsverlegungen soll – wenn irgend möglich – auf Baugruben verzichtet und unterirdisch gebaut werden. Fürs horizontale Bohrspülverfahren mittels Fernsteuerung reichen kleine Start- und Zielgruben aus. "Das sind die ersten mir bekannten Verträge, in denen dies aufgenommen wurde", so Peitz. Die Vorteile für Bürger: weniger Lärm und weniger Verkehrsbehinderungen. Auch die Stadt profitiert: "Jeder Aufbruch einer Straße mindert das Anlagevermögen", so Stirken-Hohmann.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort