Caritas-Service "Essen auf Rädern" vor 25 Jahren gegründet Gustorfer Garage diente als Stützpunkt
Caritas-Service "Essen auf Rädern" vor 25 Jahren gegründet · Fünfundzwanzig Jahre ist es inzwischen her, seit in einer Gustorfer Garage der Vorläufer des heutigen Mahlzeitendienstes der Caritas ins Leben gerufen wurde. Nach steter Vergrößerung und großer Nachfrage aus der Bevölkerung zog "Essen auf Rädern", wie der Mahlzeitendienst oft liebevoll genannt wird, vor nunmehr elf Jahren an die Bergheimer Straße um, 1995 ging es dann in die neuen Räume an der Montanusstraße.
Petra Oehmen leitet den Mahlzeitendienst seit fünf Jahren. Sie erklärt: "Unsere Kunden können zwischen tiefgefrorenen Essen, die meist einmal pro Woche im Wochenkarton verteilt werden, und dem warmen Essen, das von Montag bis Freitag frisch verteilt wird, auswählen." Das warme Essen wird in den Räumlichkeiten der Caritas erhitzt und kann sofort verspeist werden, die kalten Essen müssen noch gewärmt werden. "Das geht entweder im Backofen oder aber mit den sogenannten Menü-Fix-Geräten, die ähnlich wie ein Wasserkocher funktionieren", so Oehmen.
Eine Neuentwicklung ist eine Mikrowelle, in deren Display nur noch eine auf dem Mahlzeitenkarton vermerkte Kennnummer eingegeben werden muss. Den Rest - bis hin zum optimalen Zustand - regelt das von der Firma "Apetito" aus Rheine entwickelte Gerät selbstständig. Diese Firma beliefert auch den Grevenbroicher Mahlzeitendienst. "Wir organisieren diesen Service mit zwei hauptamtlichen Kräften", erklärt Petra Oehmen, die gemeinsam mit Marlene Preuße die Geschicke des Dienstes leitet. "Außerdem werden wir von zwei Zivildienstleistenden unterstützt."
Diese Besetzung ist auch nötig: "Schließlich werden täglich zwischen 60 und 70 Heißgerichte ausgeliefert, außerdem haben wir pro Woche noch etwa 120 Kaltkunden", verrät die Leiterin. Letztere können entweder vorgepackte Wochenkartons ordern, oder aber "à la carte" bestellen. "Beim warmen Essen kann nicht selbst gewählt werden", so Oehmen. "Wir haben aber eine große Liste, auf der die verschiedenen Essgewohnheiten notiert sind und wer was nicht verträgt." Außerdem können Schon- oder Vollkost sowie vegetarisches Essen geordert werden. "Unsere Zielgruppe sind ganz klar alte, kranke oder behinderte Menschen", erklärt Hans-Werner Reisdorf, stellvertretender Geschäftsführer des Caritasverbandes für das Kreisdekanat Neuss.
"Und ich denke auch, dass es durchaus Fälle gibt, in denen nur so, also durch Hilfsangebote wie uns, Zivis oder Notfalldienste, ein Alleinleben noch möglich ist." Auch in sozialer Hinsicht ist der Mahlzeitendienst oft weitaus mehr als nur "Essenbringer". "Traurigerweise sind unsere Leute in manchen Fällen tatsächlich der einzige Kontakt für die alten Menschen", so Reisdorf. "Wir bemühen uns sehr, mit jedem unserer Kunden täglich wenigstens ein paar Sätze zu wechseln", betont Oehmen. Auch der Austausch mit Angehörigen, Betreuern und, falls notwendig, die Benachrichtigung anderer Caritas-Mitarbeiter gehört zum Aufgabenfeld des Mahlzeitendienstes.
Manches Mal tun sich die Kunden am Anfang etwas schwer", verrät Petra Oehmen. "So wie mit allem, was fremd ist. Doch wenn sie sehen, wie angenehm es für sie ist, sind sie sehr dankbar und akzeptieren es als große Erleichterung." Unter dem Strich sei "Essen auf Rädern" ein Teil der ambulanten Dienste des Caritasverbandes: "Er trägt dazu bei, dass unsere Kunden länger in ihren eigenen vier Wänden leben können", betonte Hans-Werner Reisdorf: "Auch hier gilt unser Grundsatz: Ambulant vor stationär. Das wollen wir so lange fördern, bis es wirklich nicht mehr anders geht." Interessierte können sich unter der Telefonnummer: 02181/238150 über das Angebot des Mahlzeitendienstes informieren. lina