Grevenbroich Grüne warnen Firmen vor der Gefahr durch Drohnen
Grevenbroich · RWE und Hydro sollen Schutzschilde errichten.
Der grüne Landtagsabgeordnete Hans-Christian Markert hat in Briefen an heimische Unternehmen auf Gefahren hingewiesen, die aus der Luft drohen. Große Industrieanlagen wie der Chempark in Dormagen, die Aluminiumproduktion in Grevenbroich und die Kraftwerke in Frimmersdorf und Neurath müssten wirksam gegen Drohnenangriffe geschützt werden, sagt er. Markert hat gegenüber den Unternehmen einen elektronischen Schutzschild vorgeschlagen.
Was Drohnen betrifft, herrsche mittlerweile ein großes Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung, meint Markert - "weil sich mit den Fluggräten so gut wie alles erreichen lässt". Es seien aber nicht nur Drogentransport-Flüge in Justizvollzugsanstalten, die ihm Sorge bereiten, sondern auch mögliche Terrorangriffe auf Industrieanlagen. "Eine Drohne kann mittlerweile eine Last von zwei bis zweieinhalb Kilogramm transportieren - kaum auszudenken, wenn das TNT wäre", sagt der grüne Abgeordnete. In seinen Schreiben an heimische Unternehmen hat er einen vorbeugenden Schutz vorgeschlagen, "der bereits wirksam wird, bevor eine Drohne ihr Ziel erreicht".
Markert lenkt hierbei etwa den Blick auf das Unternehmen ESG aus Fürstenfeldbruck, das ein Abwehrsystem entwickelt hat, das Drohnen und die dazu gehörenden Fernsteuerungen frühzeitig identifiziert und die Verbindung unterbricht - dadurch landet das Fluggerät selbstständig, und zwar außerhalb der Gefahrenzone. Laut Firma können mit dem System auch Industrieanlagen und Kraftwerke vor unerwünschten Überflügen geschützt werden. "Drohnen sind eine Gefahr - die aber beherrschbar ist", sagt Markert. In seinem Schreiben an die Unternehmen hat er appelliert, sich dieses Problems anzunehmen.
Für RWE Power seien Drohen unter anderem ein Thema, sagt Sprecher Guido Steffen: "Unsere Sicherheitsleute überprüfen permanent, wie sie gegen mögliche kriminelle Handlungen vorgehen können." Darüber hinaus gebe es für Tagebau und Kraftwerke ein mit der Polizei abgestimmtes Sicherheitskonzept - vor allem für die Versorgungsinfrastruktur des Konzerns. "Details dazu hängen wir aber nicht an die große Glocke", betont Steffen.