Forderung der Grevenbroicher Grünen Die Stadtbücherei soll Medienpakete schnüren

Grevenbroich · Bücher der Stadtbücherei könnten bald vorbestellt und kontaktlos abgeholt werden. Das fordern die Grünen. Die Stadt prüft das Anliegen.

 Bislang verweist die wegen der Corona-Krise geschlossene Stadtbücherei Grevenbroich auf die Online-Ausleihe.

Bislang verweist die wegen der Corona-Krise geschlossene Stadtbücherei Grevenbroich auf die Online-Ausleihe.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Corona-Ruhe auch auf der Stadtpark-Insel: Bis zum 19. April ist die Stadtbibliothek geschlossen. Mindestens. Büchereileiterin Kirstin Weissgerber hat versprochen, alle laufenden Ausleihen automatisch zu verlängern und keine Strafgebühren für eine verspätete Rückgabe zu kassieren. Und sie verweist auf die digitale Ausleihe, über die elektronische Bücher für eine bestimmte Frist heruntergeladen werden und auf E-Books oder Tablet-PC gelesen werden können. Den Grevenbroicher Grünen reicht dieses digitale Angebot nicht: Sie regen an, dass die Stadtbücherei auf Zuruf „Medienpakete“ zusammenstellt und durchs Fenster ausleiht. Literatur to Go - gewissermaßen.

Die Idee in dem kurzfristig gestellten Grünen-Antrag stammt aus Ruhrgebietsstädten wie Gelsenkirchen. Dort werden die Medienpakete auf der Webseite so angepriesen: Büchereinutzer können per E-Mail bis zu zehn Medientitel und die Nummer ihres Ausleihe-Ausweises mitteilen. Die Bibliotheksmitarbeiter packen dann Taschen und reichen diese durchs Fenster.

Dieses Modell begeistert den grünen Fraktionsvorsitzenden Dirk Gawlinski: „Es ist hochgradig sinnvoll, insbesondere für Familien mit Kindern und Personen aus Risikogruppen, einen alternativen Zugang zu den Medien der Stadtbücherei zu schaffen.“ Sein Fraktionskollege Peter Gehrmann vermutet: „Gerade jungen Familien geht nach zwei Wochen gemeinsam zu Hause vermutlich bald der Erzählstoff ausgeht.“ Auch deshalb sei sinnvoll, diese gute Idee aus anderen Städten zu übernehmen. Darüber hinaus möge die Stadt prüfen, ob die Grevenbroicher Stadtbücherei einen Lieferservice für Menschen einrichten könne, die zu den Risikogruppen gehören. Diese sollen sich ja derzeit nach Möglichkeit zu Hause bleiben und den Kontakt mit anderen Menschen soweit es geht meiden.

Die Stadt will diese Frage zeitnah klären, hieß es aus dem Rathaus.

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