Grevenbroich Grevenbroichs erste Tagesstätte für Hunde

Grevenbroich · In Grevenbroich sind rund 4500 Hunde gemeldet. Allerdings gibt es in der Stadt vermutlich deutlich mehr Hunde. Für die Vierbeiner gibt es jetzt ein neues Angebot: eine Hundetagesstätte mit Betreuung.

 Claudia Bluhm mit Labrador Ben und Pudelmischlingsdame Nschotschie: Insgesamt 20 Vierbeiner finden in der Hundetagesstätte Platz.

Claudia Bluhm mit Labrador Ben und Pudelmischlingsdame Nschotschie: Insgesamt 20 Vierbeiner finden in der Hundetagesstätte Platz.

Foto: Hans Jazyk

Im Rathaus gibt es Überlegungen, eine neue Hundebestandsaufnahme durchzuführen. Das erklärt Stadtsprecher Andreas Sterken auf NGZ-Anfrage. Zurzeit sind in Grevenbroich rund 4500 Hunde gemeldet. Für den Haushalt 2013 sind Hundesteuer-Einnahmen in Höhe von 455 000 Euro kalkuliert. "Wie viele Hunde die Grevenbroicher aber tatsächlich halten, ist sehr schwer einzuschätzen", erklärt Sterken. Eine neue Bestandsaufnahme könnte da Klarheit bringen.

Der Markt für den vermeintlich "besten Freund des Menschen" boomt derweil. Das lässt sich nicht nur am Erfolg der TV-Show des Hundetrainers Martin Rütter bemessen, sondern auch an stetig neuen Angeboten für die Vierbeiner und ihre Besitzer. Und das nun auch in der Schlossstadt: An der Heinrich-Goebel-Straße 23 hat die erste Hundetagesstätte (Huta) eröffnet.

Beim Ortstermin kommt sich der Besucher rasch vor wie auf einem großen Hunde-Spielplatz. Der schwarze Labrador-Rüde Ben hat den kleinen Hügel über einer Betonröhre erklommen und macht es sich neben der kleinen Mischlingsdame Nschotschie gemütlich. Zwei weitere Hunde toben über das 1100 Quadratmeter große Außengelände. Claudia Bluhm beobachtet das Geschehen. Die 35-Jährige hat die Huta Anfang des Monats eröffnet. "Bei uns können sich die Hunde richtig austoben. Auch die, die einen Jagdinstinkt haben und auf freiem Feld nicht ohne Leine laufen dürfen", sagt Bluhm.

20 Euro pro Tag kostet es den Hundehalter, sein Tier in der Huta tagsüber in Betreuung zu geben. Geöffnet hat die Tagesstätte wochentags von 7 bis 19 Uhr — ein Angebot, das sich vor allem an berufstätige Hundehalter wendet. Abgesehen von der Freilauffläche bieten sich den Tieren, von denen Bluhm maximal 20 gleichzeitig aufnehmen kann, weitere Beschäftigungsmöglichkeiten: Neben einem Kletterberg mit Tunnel gibt es Hürden, Reifen und Rohrsysteme, die die Hunde als Parcour nutzen können. "Für die Balljunkies haben wir außerdem eine Wurfmaschine, und es ist von uns immer jemand in der Nähe, um die Hunde zu beschäftigen." Zudem gibt es einen Schlafraum.

Claudia Bluhm selbst hat natürlich auch Hunde. "Ich habe mein Hobby sozusagen zum Beruf gemacht und weiß, wie es den Besitzern geht, die ihre Hunde während der Arbeit allein lassen müssen", sagt sie. Bis vor kurzem arbeitete Bluhm noch im öffentlichen Dienst und musste ihren eigenen Hund zeitweise selbst in Betreuung geben.

Das änderte sich jetzt: Bluhm legte die vom Staat geforderten Prüfungen ab und erfüllte die Auflagen des Veterinäramtes. Bei ihrer Arbeit mit den Tieren wird sie von einem Hundepsychologen unterstützt, der auch gemeinsam mit ihr auswählt, welche Hunde die Tagesstätte besuchen dürfen. "Es ist egal, ob die Hunde groß, klein, alt oder jung sind. Die Tiere müssen sozialverträglich sein und ins Rudel passen."

(NGZ/ac)
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