Grevenbroich Grevenbroichs Bücherei zieht Kinder magisch an

Grevenbroich · Die Stadtbibliothek ist mehr als bloß Ausleihe. Als Lernort beliebt, läuft sie für die Jüngsten unter dem Faktor Spaß.

 Elke Wowra weiß, was Kinder in der Bücherei interessiert.

Elke Wowra weiß, was Kinder in der Bücherei interessiert.

Foto: ATI

E-Books, Digitalisierung und die Konkurrenz aus Film, Funk, Fernsehen - Büchereien haben es schwer - und Bücher sind nicht mehr, was sie einmal waren. Hinzu kommt die Sparpolitik, die sich bei der Dichte und Ausstattung der Buchbestände bemerkbar machen. Trotzdem ist die Stadtbücherei ein gut frequentierter Ort. Vor allem Kinder lieben sie.

"Man muss sich natürlich immer etwas einfallen lassen", erläutert Elke Wowra, stellvertretende Fachgebietsleiterin Kultur. Geburtstage berühmter oder besonderer Autoren sind Aufhänger für Themenschwerpunkte. Aber vor allem mit Aktualität punkten Büchereileiterin Ursula Göthling und Mitarbeiter.

Regelmäßig wird anhand von Listen überprüft, welche Medien vom Buch bis Konsolenspiel wie oft ausgeliehen werden. "Ein Mal im Jahr gibt es den Büchermarkt", erinnert Elke Wowra an den Sommertermon, bei dem all die Titel, die nicht mehr laufen, aber noch immer gut erhalten sind und deshalb ihre Fans finden, vertrödelt werden. Das schafft Platz für Neues, und ein bisschen Geld für Neuanschaffungen kommt so außerdem in die notorisch klamme Kasse.

Längst nutzen Schüler die Adresse an der Stadtparkinsel nicht bloß, um Lieblingsbücher auszuleihen oder in den Leseecken bequem flätzend zu schmökern. Zur Vorbereitung auf Klausuren und Referate ist sie wichtiger Lernort. Vier Arbeitsplätze gibt es, die "rege und häufig genutzt werden", wie Elke Wowra weiß. Der Zugang zum Netz per W LAN ist zwar zeitlich auf zwei Stunden limitiert, aber kostenlos. Wer keinen eigenen tragbaren Computer besitzt, kann einen hauseigenen Klapprechner ausborgen.

Bekanntermaßen ist Sprache der Schlüssel zur Welt. Den Nachwuchs für das gedruckte Wort zu interessieren, ist weitere Schwerpunktaufgabe. Dafür haben die Bibliotheksmitarbeiter eigene Konzepte entwickelt - die übrigens stark von den ehrenamtlichen Helfern unterstützt und mitgetragen werden. Die "Bücherzwerge" wollen Minis bis zu drei Jahren neugierig machen, beim Termin "Vorlesen und Basteln", der sich an die ab Dreijährigen richtet, sollen "beim Vorlesen Anregungen gegeben werden". Das "Bilderbuchkino", das sich an die gleiche Altersgruppe wendet, macht es möglich, eine aufregende Geschichte nicht nur akustisch, sondern auch optisch zu erleben, und beim "Gaming" können die bekanntesten und begehrtesten Computer-Spiele ebenso wie Aktuelles für die Wii-u ausprobiert werden. "Da gibt es Wettbewerbe und Rennen, und für die Teilnehmer ist es eine Gruppenerfahrung. Das ist schöner als zu Hause alleine spielen zu müsssen."

Und auch, wenn viele kein Jota mehr aufs gute, alte Buch geben: der Sommerleseclub ist ein weiteres Glanzlicht. "Wir sind im zwölften jahr dabei", rechnet Elke Wowra nach, die Bilanz der Teilnehmenden kann sich sehen lassen. Die Aktion rund um die großen Ferien schafft nochmals regen Zulauf für die Stadtbücherei. Die Kinder holen sich viel neues Lesefutter. ein weiteres nachhaltiges Konzept, das den jungen Leseratten viel Spaß macht.

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