Grevenbroich Grevenbroicherin findet ihren Traumjob auf Hawaii

Grevenbroich · Bettina Mehnert muss nur die Augen schließen und lauschen: Dann hört sie draußen das Rauschen des Meeres, der Traumstrand des Kailua Beach Parks ist nur wenige Schritte entfernt. Das sind die Momente, in denen Bettina Mehnert zur Ruhe kommt. Sie machen der Grevenbroicherin deutlich, wie gut sie es angetroffen hat: Die 49-Jährige hat als Architektin auf Hawaii Karriere gemacht und lebt in Honolulu. "Wir haben das Meer vor der Haustür, genießen die angenehm warmen Temperaturen und die Natur. Ich bin mir bewusst, dass ich dankbar sein muss, hier zu leben."

 Bettina Mehnert und ihr Mann mit den traditionellen hawaiianischen Blumenkränzen. Die 49-jährige Grevenbroicherin arbeitet in Honolulu.

Bettina Mehnert und ihr Mann mit den traditionellen hawaiianischen Blumenkränzen. Die 49-jährige Grevenbroicherin arbeitet in Honolulu.

Foto: ON

Die Nähe zum Meer und zur Natur sind ein guter Ausgleich zum Job. Seit wenigen Tagen ist Bettina Mehnert Präsidentin von "Architects Hawaii Limited" (AHL), die Firma gehört zu den großen Architektenbüros auf Hawaii, 87 Architekten arbeiten dort. Das bedeutet eine Menge Arbeit und eine Menge Verantwortung. Bettina Mehnert versucht, nicht mehr als zwölf Stunden am Tag zu arbeiten, aber das gelingt nicht immer. Manchmal werden es auch 15 Stunden. Da braucht es Gelegenheit zum Entspannen.

"Es tut gut, wenn man einfach mal raus an den Strand geht", sagt Mehnert. Mit ihrem Mann und ihrer achtjährigen Tochter geht sie dann Surfen ("Ich brauche allerdings keine spektakulären Sprünge und Riesenwellen") oder spürt Riesen-Schildkröten auf, um sie zu beobachten. Manchmal ist sie immer noch verwundert, dass sie es auf Hawaii so weit gebracht hat.

Der Anfang war für die Architektin, die nach dem Abitur am Erasmus-Gymnasium zum Studium nach Trier zog, gar nicht so leicht. Sie erinnert sich, dass ihr Englisch anfangs nicht sonderlich gut war und sie in Gesprächen an ihre Grenzen stieß, vor allem, wenn es um Fachtermini ging. Nach dem Studium hatte Bettina Mehnert ein Stipendium für junge Berufstätige in Nordamerika bekommen, sie hatte zwei US-Bundesstaaten zur Auswahl: Hawaii und Alaska. Die Wahl war schnell gefällt, und als sie damals in den Flieger stieg, ahnte sie nicht, dass sie bleiben würde.

Bettina Mehnert lacht, wenn sie an ein Bewerbungsgespräch aus ihrer Anfangszeit auf Hawaii zurückdenkt. "Ich habe wirklich kaum ein Wort verstanden", sagt sie. Doch ihr kam zugute, dass sie Informatikkenntnisse hatte. Damit konnte sie punkten – und bekam den Job. Dabei dachte sie zum Ende des Gesprächs noch, das "Wir rufen Sie an" wäre nur eine nette Form von "Machen Sie es gut, leben Sie wohl".

Inzwischen ist sie auf der Trauminsel im Pazifik längst beruflich durchgestartet. Aber in der alten Heimat Grevenbroich ist sie immer wieder zu Gast: Ihre Eltern leben nach wie vor in der Schlossstadt. Bettina Mehnert freut sich jedes Mal, sie zu sehen, und bringt gerne ihre Tochter mit. Mit dabei hat sie auch stets ihre Joggingschuhe, um im Bend ihre Runden zu drehen. Es ist stets ein kleiner Lauf in die Vergangenheit, und Bettina Mehnert genießt ihn jedes Mal aufs Neue. Fast 12 000 Kilometer von Honolulu, Hawaii, entfernt, liegt für sie ein zweiter Sehnsuchtsort: Grevenbroich. Ihre Heimatstadt.

(NGZ)
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