„Roots Queen“ Birgit Pydde Grevenbroicherin singt Reggae „op Kölsch“

Grevenbroich · Als „Roots Queen“ schafft Birgit Pydde ein neues musikalisches Genre: Reggae auf Kölsch. Ihr neuer Song hat durchaus Ohrwurm-Potenzial.

Es geht um die Freude am Leben, eine ausgelassene Stimmung und die Liebe zur Heimat: Was für Karnevalsmusik gilt, gilt ebenso für Reggae. Und dass diese zwei sehr eigenen Stile sogar vereint werden können, beweist die Grevenbroicherin Birgit Pydde. Als „Roots Queen“ produziert sie Lieder im von ihr selbst geschaffenen Musikgenre „Kölsche Reggae“. Diesen will sie in der Session in Köln platzieren und etablieren.

 Die Grevenbroicherin Birgit Pydde produziert als „Roots Queen“ ein besonderes musikalisches Genre: „Kölsche Reggae“.

Die Grevenbroicherin Birgit Pydde produziert als „Roots Queen“ ein besonderes musikalisches Genre: „Kölsche Reggae“.

Foto: Roots Queen

In ihrer neuen Single „Do bes esu kölsch“ schwärmt „Roots Queen“ von den typischen Eigenarten des Urkölschen. Untermauert wird der der Ohrwurm-verdächtige Song mit einem Video, das die vielen Wahrzeichen der Domstadt in den Fokus holt. Das Instrumental ist im klassischen Reggae-Stil, der Gesang im authentisch klingendem Kölsch.

Dass diese Mischung bei den Jecken ankommt, bewies „Roots Queen“ beim Vorstellabend für den Kölner Karneval. Beifall und Zugabe-Rufe folgten auf ihren neuen Hit. Seither wird sie vom Literarischen Komitee des Festkomitees Kölner Karneval als Nachwuchskünstlerin gefördert. Für die kommende Session wurde sie bereits für die ersten Auftritte gebucht.

Von langer Hand geplant war Pyddes Musikkarriere nicht. Zwar begann die Grevenbroicherin bereits mit fünf Jahren das Orgelspiel, Gesangsunterricht nahm sie hingegen erst im Erwachsenenalter. Gerne erzählt sie die Geschichte, wie sie den Weg in die Musik fand: Ein Besuch beim Reggae-Festivals Summerjam, der Auftritt eines Künstlers, der sie in den Bann zog, und schließlich die Erkenntnis, dass Musik ihre Bestimmung, der Sinn ihres Lebens ist.

Ihr erstes und bisher einziges Album „Powerful Energy“ erschien 2013. „Roots Queen“ produzierte das Album in Jamaika, nahm es im Tuff Gong Studio in Kingston auf, sang die Stücke im jamaikanischen Kreolisch namens „Patwa“ ein, nachdem sie einige Jahre auf der Insel lebte und die Sprache perfektionierte. Zurück in Deutschland, trat „Roots Queen“ einige Male mit ihrer Band auf. Gleichzeitig arbeitete sie in einer Kölner Bar – als Service-Kraft und DJane.

Den Anstoß zum innovativen Musikgenre gab schließlich ein Konzert mit Kölscher Karnevalsmusik, das „Roots Queen“ gab. Der Zuspruch war so enorm. „Probier doch mal etwas anderes“, hatte sie sich damals gesagt und bald kam ihr die Idee zu „Kölsche Raggae“ – einer Verbindung von der Musik, die sie bisher produzierte und den Karneval, den sie schon immer liebte. Die im Januar veröffentlichte Single „Kölsche Mädchen sin dä Knaller“ war ein Erfolg und eine Bestätigung für die Künstlerin. „Ich schreibe Texte über Sachen, die passieren, Assoziationen und Metaphern“, berichtet „Roots Queen“. Wenn einmal eine Idee in ihren Kopf springe, setze sie diese sofort um, produziert das Instrumental im heimischen Studio vor, lässt es später professionell von Musikern einspielen. Die Texte schreibt und singt „Roots Queen“ ebenfalls selber. Den Dialekt lernte sie in vier Semestern an der „Akademie für uns kölsche Sproch“.

„Karnevalssongs sind heute wie Popsongs“, findet „Roots Queen“. Die Veröffentlichung ihres neuen Liedes samt Videoauskopplung sei bereits in Aussicht, informiert die Künstlerin weiter. Zudem habe sie bereits zwei weitere Lieder im Studio produziert und arbeite überdies an einem neuen Album. „Es macht mir super viel Spaß“, sagt die Grevenbroicherin. Jetzt schon freue sie sich auf den Kölner Karneval und die dann wieder vorherrschende lockere Stimmung – eine Stimmung, die sie an Jamaika erinnert.

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