Grevenbroicher Kinderbuchverlag Kleine Leseperlen für junge Leute schaffen

Grevenbroich · Der Grevenbroicher Südpol Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Grundstein für ein lebenslanges Lesebedürfnis zu legen.

 Leiten ihren überaus erfolgreichen Verlag, der sich auf Kinderliteratur spezialisiert hat: Andrea Poßberg und Corinna Böckmann.

Leiten ihren überaus erfolgreichen Verlag, der sich auf Kinderliteratur spezialisiert hat: Andrea Poßberg und Corinna Böckmann.

Foto: Südpol-verlag/Südpol-Verlag

Andrea Poßberg und Corinna Böckmann könnten kaum glücklicher sein: Seit 2011 führen sie mit Südpol ihren eigenen und unabhängigen Kinder- und Jugendbuchverlag in Grevenbroich und veröffentlichen mit 14 bis 16 Neuerscheinungen pro Jahr ein lebendiges, spannendes und fantasievolles Programm mit Geschichten „jenseits der Glitzerfee-Pony-Topmodel-Ritter-Welt“, wie Andrea Poßberg sagt. Die Bücher richten sich meist an Leser zwischen drei und zwölf Jahren.

Dabei machen es sich die beiden Verlegerinnen nicht leicht, passende Werke für ihre Leserschaft auszuwählen. Manuskripte stapeln sich in ihrem Büro – jedes wurde von den Frauen selbst gelesen, bewertet sowie bei Gefallen ausgewählt. „Inzwischen haben wir natürlich Stamm-Autoren und –Illustratoren, mit denen wir zusammenarbeiten.“ Zu den Bestsellern gehört die Serie ,Die Grünen Piraten’. In den Büchern machen sich Freunde für die Umwelt stark und decken Natursünder auf. Damit sollen Kinder über spannende Krimis für Natur- und Umweltthemen interessiert werden – ohne erhobenen Zeigefinger, sondern über rasante Abenteuer mit schlagfertigen Dialogen. Die Bücher stammen aus den Federn der Verlegerinnen – und erfüllen die Kriterien des Verlages perfekt: „Wir legen Wert darauf, dass die Kinder und Jugendlichen hier die Ideenfinder und Impulsgeber sind. Die jungen Leser sollen ermutigt werden, selbst aktiv, kreativ und erfindungsreich zu werden.“

Das funktioniert gut mit starken Vorbildern, die in der Fantasie der Leser lebendig werden und keine Scheu haben, für ihre Sache einzustehen. „Testleser sind übrigens ganz oft unsere Kinder, die natürlich viel näher an unserer Zielgruppe sind“, verrät Andrea Poßberg, die in Düsseldorf Geologie, Soziologie und Politikwissenschaften studierte und gerne selbst fantasievolle Geschichten verfasst. Zum ersten Band der Serie mit dem Titel „Jagd auf die Müllmafia“ gibt es zudem didaktisches Begleitmaterial für den Grundschulunterricht.

Leseanfänger stehen im Verlags-Fokus. „Wir wollen möglichst früh die Lust zu lesen wecken. Denn je früher diese Kompetenz gefördert wird, desto besser ist sie in der Zukunft“, erklärt Andrea Poßberg. So wurden „Lesewelt-Entdecker“ mit lustigen und spannenden Themen, kurzen und kurzweiligen Kapiteln, in großer Schrift und Illustrationen entwickelt.

„Wir achten darauf, dass die Geschichten aus der heutigen Welt stammen, zum Beispiel keine klassische Hausfrau und Mutter der 50er-Jahre thematisieren oder einen Vater, der allein für den Lebensunterhalt verantwortlich ist. Stattdessen tummeln sich Patchwork-Familien, alleinerziehende Elternteile oder Regenbogenfamilien mit homosexuellen Eltern in den Geschichten. So spiegeln die Titel die Bandbreite der vielfältigen Lebensrealitäten der Gesellschaft. „Unser Anspruch ist es, Geschichten zu verlegen, die nicht dem Mainstream entsprechen und dazu vor allem eines können: den Spaß am Lesen vermitteln, gut unterhalten, ohne oberflächlich zu sein und bestenfalls den Grundstein für ein lebenslanges Lebensbedürfnis legen.“

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