Grevenbroich Grevenbroicher soll Bankraub geplant haben
Grevenbroich · Ein 52 Jahre alter Mann aus Grevenbroich muss sich seit Freitag vor dem Duisburger Landgericht verantworten. Er soll am 26. April der Drahtzieher eines Sparkassenüberfalls in Oberhausen gewesen sein.
Gegen 9.30 Uhr stürmten zwei maskierte Männer in das Geldinstitut. Mit scharfen Schusswaffen bedrohten sie die Kassiererinnen und forderten Geld. Mit knapp 30 000 Euro verließen sie das Gebäude — und wurden kurz darauf gefasst. Ein Polizist, der sich während der Tat in Zivil in der Sparkasse aufhielt, hatte seine Kollegen verständigt.
Festnahme am Altenheim
Schon bald nach der Festnahme stellte sich heraus, dass beide Räuber die Tat nicht alleine geplant hatten. Die Spuren der Ermittler führten nach Grevenbroich: Dort wurde ein 52-Jähriger am Tag darauf in der Nähe eines Altenheims festgenommen. Er soll die Tat mit großem logistischen Aufwand geplant haben. Der Staatsanwalt glaubt, dass er die Mitangeklagten in Slowenien angeheuert, sie in seiner Wohnung untergebracht und mit Waffen versorgt habe.
Während die Mitangeklagten am Freitag vor Gericht ihre bei der Polizei abgelegten Geständnisse wiederholten, beteuerte der Grevenbroicher seine Unschuld. Die beiden 50-Jährigen hatten den Raub und die Stunden davor dagegen detailreich geschildert. Sie berichteten, wie der Hauptangeklagte ihnen am Vorabend des Überfalls die Waffen der Marke Walther PPK erklärt habe, anschließend sei die Sparkasse von außen besichtigt worden. Am nächsten Morgen sei man zu dritt losgefahren, der 52-Jährige habe mit dem Fluchtwagen an einem verabredeten Treffpunkt in der Nähe warten wollen. Es sei geplant gewesen, das Geld zu teilen.
Einer der Angeklagten behauptete allerdings, er habe den Grevenbroicher zuvor nicht gekannt. Der andere belastete ihn dagegen schwer. Man kenne sich aus der Vergangenheit, sei auch schon gemeinsam in illegale Geschäfte verwickelt gewesen. Der Grevenbroicher dagegen sagte, er habe die beiden Männer lediglich aus Slowenien mit nach Deutschland genommen und in seiner Wohnung zu einem Kaffee eingeladen. Er werde zu Unrecht belastet, beteuerte er.
Kein unbeschriebenes Blatt
Ein unbeschriebenes Blatt ist er aber keinesfalls: Anfang der 1990er Jahre war er wegen schwerer räuberischer Erpressung in drei Fällen zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Der Prozess wird am 17. Oktober in Duisburg fortgesetzt.