Happy End Grevenbroicher Paar kann wie geplant am 30. Dezember heiraten

Grevenbroich · Gute Nachrichten aus dem Standesamt Grevenbroich: Die geplante Heirat von Heidi Förster und Jörg Kellers kann stattfinden. Zuvor war die 29-jährige Braut für nicht ehefähig erklärt worden, weil sie unter der Borderline-Krankheit leidet und unter Betreuung steht.

 Überglücklich über die erlösende Nachricht: Heidi Förster und Jörg Kellers können sich nun doch an ihrem Wunschtermin trauen lassen.

Überglücklich über die erlösende Nachricht: Heidi Förster und Jörg Kellers können sich nun doch an ihrem Wunschtermin trauen lassen.

Foto: L. berns

Sie jubelte ins Telefon, hüpfte durch die Wohnung und konnte sich vor Freude kaum lassen: Am späten Mittwochnachmittag erhielten Heidi Förster und ihr Verlobter Jörg Kellers die erlösende Nachricht, dass sie nun doch wie geplant am 30. Dezember auf dem Grevenbroicher Standesamt heiraten können. "Ich habe sofort unsere Trauzeugen und meine Betreuerin angerufen", sagte die 29-jährige Braut unserer Redaktion glücklich , "ich könnte die ganze Welt umarmen."

Eben diese Welt wäre vor wenigen Tagen beinahe zusammengebrochen: Auslöser war ein Brief des Standesamtes Grevenbroich, das unserer Redaktion vorliegt. Darin wurde Heidi Förster, die an einer Borderline-Störung leidet und unter Betreuung steht, aufgefordert, ein fachärztliches Gutachten vorzulegen, bevor sie das Ja-Wort sprechen dürfe. Andernfalls könne der Standesbeamte die "erforderliche Ehefähigkeit" nicht feststellen. "Als wir deswegen beim Gesundheitsamt angerufen haben, haben sie dort gelacht und gefragt, ob der 1. April ist", berichtet Jörg Kellers.

Nachdem unsere Redaktion berichtet hatte, stand das Telefon des Paares nicht mehr still. Im sozialen Netzwerk Facebook wurde der Fall lebhaft diskutiert, für Donnerstag hatten sich Filmteams von RTL West und Sat1-Frühstücksfernsehen angesagt, um über die Geschichte von Förster und Kellers zu berichten. Die Reaktion des Grevenbroicher Standesamtes: "Noch am Dienstag, als morgens der Artikel in der Zeitung stand, hat uns das Ordnungsamt persönlich einen weiteren Brief zugestellt", erzählt Jörg Kellers. Inhalt: erneute Forderung eines fach- beziehungsweise amtsärztlichen Gutachtens bis spätestens Montag, 28. Dezember. Daraufhin schaltete das Paar den Neusser Anwalt Franz Domgans ein.

Der war "fassungslos", wie er am Mittwoch gegenüber unserer Redaktion sagte. Es habe "hier keinen Anhaltspunkt gegeben, an der Ehegeschäftsfähigkeit zu zweifeln", wie er betont. Vorsorglich, und um das Verfahren zu beschleunigen, besorgte er eine ärztliche Stellungnahme, reichte sie am Donnerstag ein. Kurz darauf kam aus dem Grevenbroicher Rathaus grünes Licht. Erleichterung bei Förster und Kellers. Sie heiraten nun, wie sie es von Anfang an vorhatten: still und im kleinen Kreis.

(NGZ)
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