Grevenbroich Grevenbroicher Apotheker gegen Gerichtshof-Urteil

Grevenbroich · Grevenbroicher Apotheken begehren auf. Grund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes, das entschieden hatte, dass die Preisbindung für rezeptpflichtige Medikamente im grenzüberschreitenden Versandhandel aufgehoben wird. Die Apotheker befürchten Wettbewerbsnachteile.

Grevenbroich: Grevenbroicher Apotheker gegen Gerichtshof-Urteil
Foto: dapd, Jan Bauer

Mit einer Resolution haben sie sich als Arbeitsgemeinschaft Grevenbroicher Apotheken jetzt auch an Bürgermeister Klaus Krützen gewandt. Die Unterzeichner hoffen, dass Krützen ihr Anliegen weiterträgt, so erklärt Maria Quack von der Jakobus-Apotheke in Neukirchen. "Es geht um Politik, die wir so nicht beeinflussen können", sagt sie. Deshalb hätten übergeordnete Verbände wie der Apothekerverband Nordrhein dazu aufgefordert, aktiv zu werden.

Das Problem des Gerichtsurteils für die Apotheker erläutert das an Krützen überreichte Schreiben: "Ausländische Apotheken dürfen mit Rabatten einkaufen und profitieren von lokal deutlich niedrigeren Mehrwertsteuersätzen auf Arzneimittel. Sie können dadurch auch den Kunden Rabatt einräumen- und verdienen dennoch mehr als die deutsche Apotheke vor Ort", heißt es dort. In der Tat zeigt beispielsweise ein Blick auf die Homepage des Versand-Anbieters Doc Morris, dass dort zwei Euro Bonus pro rezeptpflichtigem Medikament an die Kunden gezahlt werden.

"Wenn wir eine Versorgung vor Ort machen wollen, müssen wir gleiche Konditionen haben", sagt Maria Quack. Im Schreiben an den Bürgermeister wird herausgestellt, dass deutsche Apotheken ausschließlich kleine Familienbetriebe seien, die Arbeitsplätze schaffen und Steuern zahlen. Auch wird gefordert: "Wenn die Versandapotheken keinen Notdienst sicherstellen können, müssen diese hierfür einen Ausgleich zahlen. Gleiches gilt für Rezepturen und Betäubungsmittelversorgung."

"Wir müssen gucken, dass unsere Strukturen, die funktionieren, erhalten bleiben", sagt Maria Quack im Bezug darauf. "Es ist nicht gut für die Bürger, wenn diese Strukturen kaputt gehen."

(arr)
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