Ziel könnte Übernahme durch NEW sein Die Zukunft von GWG wird geprüft

Grevenbroich · Die Zukunft von GWG steht zur Diskussion. Nach Informationen unserer Redaktion überlegen sowohl die Konzernmutter NEW als auch die Stadtentwicklungsgesellschaft Grevenbroich (SEG), das mehr als 90 Jahre alte Versorgungsunternehmen auf eine neue Basis zu stellen. Ziel könnte eine Verschmelzung beziehungsweise eine vollständige Übernahme der Gesellschaft in einigen Jahren sein. Zurzeit hält NEW 60 Prozent der Anteile an GWG, die übrigen 40 Prozent liegen in den Händen der Stadttochter SEG.

 Wasserturm und Wasserhahn sind die Wahrzeichen der GWG-Zentrale an der Nordstraße.

Wasserturm und Wasserhahn sind die Wahrzeichen der GWG-Zentrale an der Nordstraße.

Foto: Reuter, Michael (mreu)

Bürgermeister Klaus Krützen, der Mitglied des Aufsichtsrates von GWG ist, gibt zu den Übernahmeplänen keine Auskunft, bestätigt aber, dass sowohl SEG als auch NEW Wirtschaftsprüfungsgesellschaften beauftragt haben, um die wirtschaftlichste Lösung zu suchen.

„Es wird in alle Richtungen geprüft“, sagt der Verwaltungschef. Und: „Im GWG-Aufsichtsrat sind wir uns einig darüber, dass wir überprüfen wollen, ob ein kleines Stadtwerk wie GWG auf Dauer überlebens- und konkurrenzfähig ist, ob GWG auch in Zukunft Preise anbieten kann, die am Markt wettbewerbsfähig sind“, sagt Krützen.

Ein großes Unternehmen könne Synergieeffekte besser nutzen und bei Einkäufen bessere Konditionen erzielen. Allerdings müssen laut dem Bürgermeister mehrere Voraussetzungen gegeben sein.

Vorrangig sei, dass die Kunden des Versorgungsunternehmens keine Nachteile haben, also keine höheren Energiepreise aufgrund eines Verkaufs zahlen müssten. Zudem muss für die Stadt ein angemessener Preis gewährleistet sein. Was Krützen nicht sagt: Natürlich sind Stadt und Stadtentwicklungsgesellschaft daran interessiert, ein möglichst wertvolles Pfund in die Verhandlungen einzubringen.

Die SEG hat noch bis zum kommenden Jahr die Möglichkeit, ihren Anteil an GWG um zehn auf 50 Prozent aufzustocken, wie es bereits bis zum Jahr 2009 der Fall war. Darüber hinaus müsse, so Klaus Krützen, der städtische Einfluss auch künftig sichergestellt sein. Wichtig sei zudem, dass der steuerliche Querverbund für das im Juli vergangenen Jahres eröffnete Schlossbad weiterhin erhalten bleibt. Beim Querverbund wird das Minusgeschäft des Bades mit Gewinnen aus anderen GWG-Sparten verrechnet, auf diese Weise können Abgaben gespart werden.

Einen Zeitplan für mögliche Änderungen nennt Klaus Krützen nicht. „Wir haben keinen Handlungsdruck“, meint der Bürgermeister. Im Gespräch ist allerdings, dass eine mögliche Verschmelzung bereits Anfang der 2020er Jahre realisiert werden könnte.

Das 1927 gegründete Unternehmen versorgt rund 16.000 Haushalte mit Wasser, Ausnahme ist der Norden des Stadtgebietes, dort sind die Kreiswerke zuständig. Außerdem liefert GWG Erdgas und Strom.

(cso-)
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