Unterstützung aus Grevenbroich So helfen die Dörfer im Norden der Stadt Flüchtlingen
Grevenbroich · Die Flüchtlingshilfe Hülchrath koordiniert die Unterstützung von Menschen, die etwa in der Turnhalle im Ort untergekommen sind. Auch Kinder helfen mit.
Bewohner aus mehreren Dörfern im Norden der Stadt – von Mühlrath bis Neukirchen – helfen den in der Hülchrather Turnhalle untergebrachten Flüchtlingen. Die Stadt hatte die Halle von einem Messebauer in nach oben hin offene „Zimmer“ unterteilen lassen. Die Bemühungen im Rahmen der „Flüchtlingshilfe Hülchrath“ koordiniert Udo Steffensen vom Vorstand der Dorfgemeinschaft Hülchrath. Er kann sich jetzt über besondere Unterstützung freuen: 745 Euro haben rund 20 Mühlrather Kinder beim Martinssingen zusammengebracht. „Wir haben bereits in vergangenen Jahren beim Gripschen soziale Projekte mit dem zusammengekommenen Geld unterstützt“, erläutert Peter Lys aus Mühlrath.
Wofür das Geld verwendet wird, soll noch geklärt werden. Als die Turnhalle hergerichtet wurde, rief die Dorfgemeinschaft wieder die Flüchtlingshilfe ins Leben. „Ich habe ein Netzwerk von Menschen aufgebaut, um gezielt die Hilfe zu leisten, die benötigt wird. Es soll nicht sein, dass beispielsweise fünf Mäntel gebraucht werden und dann 20 zusammen kommen“, sagt Steffensen.
Eines der Projekte: Für die zunächst in der Halle lebenden Ukrainer – bis zu 30 – wurden 15 gebrauchte Fahrräder gesammelt, die Steffensen fit gemacht hat. Der Mitarbeiter beim Kreis ist gelernter Kraftfahrzeugmechaniker. Mittlerweile sind die Flüchtlinge aus der Ukraine ausgezogen. Einige Fahrräder erhielten nun auch die neuen Bewohner. Dabei handelt es sich laut Steffensen um eine große Familie aus dem Kongo, die über Kenia ins – zurzeit deutlich kältere – Deutschland gekommen ist. Kinder ab einem Jahr seien dabei. Nach deren Einzug vor etwa einer Woche hatte Steffensen die Menschen besucht. „Manche trugen Flip-Flops und kurze Hosen.“ Nach Übergabe erster Kleidungsstücke wurden Jacken und Schuhe in benötigten Größen sowie weitere Kleidung gesammelt, zehn volle Beutel sind zusammengekommen. Nun sollen sich die Bewohner aus den Spenden das Benötigte aussuchen, „die übrigen Sachen verwahren wir für künftige Bewohner auf. Außerdem haben wir die Bewohner gebeten, eine Liste der Alltagsdinge zu erstellen, die sie benötigen.“ Wenn diese Liste vorliegt, soll über die Verwendung des von den Mühlrather Kindern gesammelten Geldes entschieden werden.