Villa Erckens in Grevenbroich Werkschau Willy Hengstermann wird am Sonntag eröffnet

Grevenbroich · Es ist die erste Ausstellung seit seinem Tode des Malers im Jahr 2015.

 Aus mehr als 2000 Exponaten hat Berthold Hengstermann jetzt 60 Bilder für die Werkschau seines Vaters Willy Hengstermanns ausgewählt.

Aus mehr als 2000 Exponaten hat Berthold Hengstermann jetzt 60 Bilder für die Werkschau seines Vaters Willy Hengstermanns ausgewählt.

Foto: Dieter Staniek

Nicht nur einzelne Themen, sondern das weite Spektrum seines Schaffens wollte Berthold Hengstermann bei der Werkschau seines Vaters Willy Hengstermann präsentieren. „Alle Genres sind vertreten, aber weder thematisch noch chronologisch sortiert“, sagt der 59-Jährige über die Ausstellung. Sonntagmittag wird sie in der Villa Erckens eröffnet. Es ist die erste Ausstellung seit seinem Tode des Malers im Jahr 2015.

Seitdem verwaltet der Sohn, selbst Kommunikationsdesigner, den Nachlass des berühmten Vaters. „Es war nicht leicht, die passende Wahl zu treffen“, erinnert er sich an das mehr als 2000 Exponate fassende Konvolut. Schnell habe er etwa 600 Bilder „in die engere Wahl genommen“, fotografiert und durch die „permanente Auswahlmaschine“ gegeben. Was nun im Erdgeschoss des Museums zu sehen ist, sind Landschaften, Porträts – und viel Sakrales. Darunter auch Lieblingsbilder des Sohnes, das älteste datiert von 1952.

Als ältester Sohn von zehn Kindern 1931 geboren, wurde Willy Hengstermann „streng katholisch erzogen“, wie der Sohn weiß. Die Entstehung der Welt, Kreuzwege sowie Mosaiken und Glasmalereien sind die künstlerische Umsetzung dieses großen Themas. Dass er überhaupt Karriere als Künstler machte, ist eine enorme Energieleistung, wie Berthold Hengstermann sagt: Denn Willy lernte im Geschäft seines eigenen Vaters das Gewerbe des Malers und Anstreichers. Nach Dienstschluss nahm er Mal- und Zeichenunterricht und einer seiner Kunstlehrer animierte ihn, von seinem Talent überzeugt, sich an der Werkkunstschule Düsseldorf zu bewerben. Dort studierte er von 1954 bis 1957, wäre eigentlich gerne Kirchenkünstler geworden, blieb aber im Brotberuf in seiner Messebaufirma. „Aber wann immer er konnte, malte er“, Urlaube ohne Papas Aquarellkästen sind nicht erinnerbar, „Porträts, Landschaften, Akte – er malte alles. Immer. Pausenlos.“ Für Sohn Berthold war das schön, vor allem wenn er die väterlichen Aquarellfarben für eigene Werke benutzen durfte.

Sein Wissen gab Hengstermann senior gerne weiter, nicht nur im Familienkreis ( „er hat uns gern aufgefordert, zu zeichnen, aber nie zu etwas gezwungen“), sondern auch ab 1975 als Lehrer in der Grevenbroicher Familienbildungsstelle. Valeska von Dolega

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