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„Existenzhilfe“ soll mehr Aufmerksamkeit bekommen Werbeagentur kooperiert mit Tafel und übernimmt Stromkosten für 2023

Grevenbroich · Ein Problem ist für die „Existenzhilfe“ schon mal vom Tisch: Die Werbeagentur Voon wird im nächsten Jahr die kompletten Stromkosten der Tafel übernehmen. Und noch mehr: Die Kreativen um Frank Vogelsang wollen sich auch medial für die Lebensmittelausgabe in Grevenbroich stark machen.

 Die Werbeagentur Voon von Frank Vogelsang (r.) kooperiert jetzt mit der „Existenzhilfe“ um Wolfgang Norf.

Die Werbeagentur Voon von Frank Vogelsang (r.) kooperiert jetzt mit der „Existenzhilfe“ um Wolfgang Norf.

Foto: Voon

Die Grevenbroicher Tafel hat jetzt nicht nur 242 Kinder im Rahmen der Wunschbaum-Aktion mit Weihnachtspräsenten beschert – sie ist auch selbst beschenkt worden: Die Werbeagentur Voon hat sich bereit erklärt, die gesamten Stromkosten für das Jahr 2023 zu übernehmen. Gleichzeitig wird das Kreativ-Team um Frank Vogelsang sowohl Know-how als auch Arbeitszeit zur Verfügung stellen, um der Tafel nach außen hin mehr Aufmerksamkeit zu verleihen.

Im Zuge allgemeiner Preisexplosionen und des Angriffs auf die Ukraine stehen die Tafeln in Deutschland vor massiven Herausforderungen. Aus den Supermärkten fallen weniger Lebensmittelspenden an, weil dort knapper bevorratet wird. Gleichzeitig steigt die Zahl der Kunden der Tafeln, die wiederum mit steigenden Betriebskosten zu kämpfen haben.

„Wegen dieser schwer zu stemmenden Mehrbelastungen übernehmen wir für das komplette Jahr 2023 die monatlichen Stromkosten der Grevenbroicher Tafel – als Beispiel dafür, wie eine nachhaltige finanzielle Unterstützung aussehen kann“, sagt Frank Vogelsang, Inhaber der Werbeagentur Voon. Wolfgang Norf, Geschäftsführer der „Existenzhilfe“, die die Tafeln in Grevenbroich und Jüchen betreibt, ist dankbar für diese Unterstützung: „Denn die Energiekosten zählen – neben denen für Miete und Benzin – zu unseren größten Posten.“

Um die Lebensmittel frisch zu halten, müssen Kühlhaus, Gefrier- und Kühlschränke rund um die Uhr in der Zentrale an der Merkatorstraße laufen. „Unser monatlicher Abschlag liegt bei 300 Euro. Um diesen Betrag müssen wir uns 2023 keine Sorgen machen“, betont Norf.

Im Rahmen einer Kooperation wird die Werbeagentur über das Jahr verteilt auch ihre Expertise in den Dienst der „Existenzhilfe“ stellen. Mit unterschiedlichen Projekten soll einerseits mehr Aufmerksamkeit für die Tafel geschaffen, andererseits um neue Mitstreiter geworben werden. „Spender von regelmäßigen Kleinbeträgen oder Lebensmitteln werden genauso gesucht wie große Geldgeber und Ehrenamtler, die sich engagieren wollen“, sagt Frank Vogelsang. Und auch darüber freut sich Wolfgang Norf: „Dass jemand Zeit und Engagement zur Verfügung stellt, bedeutet mir fast noch mehr als die finanzielle Hilfe. Das ist wirklich außergewöhnlich.“

Die Grevenbroicher Tafel geht jetzt kurz in die Weihnachtspause – zuvor wurden rund 200 Kinder bedürftiger Familien beschenkt. „Unsere Wunschbaum-Aktion war wieder ein großer Erfolg. Binnen weniger Tage hatten die Grevenbroicher alle Kinderwünsche erfüllt“, resümiert Norf. Neben Lego und Playmobil standen in diesem Jahr vor allem Puppen, Teddybären und ferngesteuerte Autos auf den Wunschzetteln. Obendrauf gab’s jede Menge vegane Süßigkeiten.

(wilp )
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