Strukturwandel in Grevenbroich Vorschlag einer Revier-Uni scheitert im ersten Anlauf

Grevenbroich · Die Zukunftsagentur Rheinisches Revier schickt 83 Projekte in die nächste Runde. Das Rheinische Institut of Technology ist nicht dabei. Die Antragsteller sind nun aufgerufen, ihre Projektskizze „zu verdichten“.

 Die Stadt hat den Uni-Gründern das Auerbachhaus in Aussicht gestellt. Dort soll das Präsidium der Hochschule einziehen.

Die Stadt hat den Uni-Gründern das Auerbachhaus in Aussicht gestellt. Dort soll das Präsidium der Hochschule einziehen.

Foto: Andreas Woitschützke

Die Gründung einer mathematisch-technischen Hochschule mit Sitz des Präsidiums in Grevenbroich hat im ersten Anlauf keine Empfehlung der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) bekommen. 83 andere Projekte hingegen schon. Der Geschäftsführer der ZRR, Ralph Sterck, erläuterte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass damit kein Werturteil des Aufsichtsrats verbunden sei: „Gesucht wurden am Dienstag Projekte, die sich rasch realisieren lassen.“ Sterck riet den Initiatoren zu „einem realistischen Erwartungsmanagement“.

Kostenpflichtiger Inhalt In Grevenbroich sollte die Uni das Auerbachhaus auf der Stadtparkinsel beziehen. Dort sollte das Präsidium sitzen und bereits ab Mitte September die ersten Studenten ausgebildet werden – in dem Fach „Information Security in Computer Science“, bei Professor Hartmut Pohl. Dabei geht es um Sicherheit für Computer und Datennetze. Zumindest der Starttermin des Bachelor-Studiengangs lässt sich nicht halten. Er war in der Skizze mit dem Wintersemester 2020/21 angegeben, das Mitte September startet.

Offenbar fordern die Entscheider, dass die Unterlagen zur Unigründung präzisiert werden. Die Projektskizze für die Hochschule werde weiter verdichtet, heißt es in einer Stellungnahme der Initiative Kohlenstoffrevier. Das akademische Aushängeschild der Uni in Gründung, Professor Hartmut Pohl, gibt sich trotz des Dämpfers optimistisch: „Da sind wir dran. Am 15. Juli haben wir hierzu schon ein Gespräch mit der Regierungspräsidentin Giesela Walsken terminiert.“ Im August soll die dann angereicherte Uni-Vorlage erneut dem ZRR-Aufsichtsrat vorgelegt werden.

Um an die prall gefüllten Fördertöpfe des Strukturwandels zu kommen, ist ein dreistufiges Verfahren vorgesehen. Die 83 im ersten Durchgang ausgesuchten Projekt tragen nun einen Stern. Aus Projektskizzen müssen im nächsten Schritt ausgefeilte Projektanträge werden. Dann könnte es bei der nächsten Aufsichtsratssitzung im August den zweiten Stern der ZRR geben. Dann wird im Düsseldorfer Wirtschaftsministerium nach passenden Fördermitteln gesucht. Sobald diese Mittel auf Bundes oder Landesebene gefunden sind, gibt es die Förderzusage und den dritten Stern.

Horst Engel, Sprecher der Initiative Kohlenstoffrevier, möchte keine Missstimmung aufkommen lassen: Fünf von acht Förderanträgen der Initiative Kohlenstoffrevier seien als förderungswürdig eingestuft worden: „Wir gratulieren und teilen die Entscheidungen der ZRR. Der Anfang für den Strukturwandel ist gemacht“, sagt Engel.

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