Verkehrslenkung in Grevenbroich-Wevelinghoven Verwirrung wegen „unechter Einbahnstraße“

Wevelinghoven · Die gute Nachricht: Die Aufhebung der Verkehrsregelung ist vom Tisch.

 An der Ecke Unter-/Burg-/Zehntstraße ist die Einfahrt in Richtung in katholischer Kirche verboten. Dabei soll es zunächst bleiben.

An der Ecke Unter-/Burg-/Zehntstraße ist die Einfahrt in Richtung in katholischer Kirche verboten. Dabei soll es zunächst bleiben.

Foto: Carsten Sommerfeld

Fassungslos war Inge Reuter aus Wevelinghoven. 2017 hatten die Ratsgremien die Einführung einer sogenannten unechten Einbahnstraße beschlossen, um die Verkehrsprobleme auf der Unter- und Burgstraße in den Griff zu bekommen. Nun sollte diese wieder aufgehoben worden, so lautete der Vorschlag der Verwaltung für den Bauausschuss. „Das kam aus heiterem Himmel. Wir waren völlig irritiert und haben den Bürgermeister angeschrieben“, erklärt Anwohnerin Inge Reuter. „Rund 90 Prozent hier sind dafür, dass die bisherige Regelung beibehalten werden soll. Sie war mit acht anderen aus der Gartenstadt in die Ausschusssitzung gekommen. Die gute Nachricht: Die Aufhebung der Verkehrsregelung ist vom Tisch.

2016 hatten sich 65 Wevelinghovener an die Stadt gewandt, drängten auf eine Lösung der Verkehrsprobleme auf Burg- und Unterstraße. Besonders für Kinder und Ältere mit Rollator sei die Nutzung der Unterstraße mit erheblichen Gefahren verbunden. Viele Autofahrer seien zu schnell unterwegs, zudem würden dort viele Lkw fahren. Und die Bürgersteige seien teilweise so schmal, dass Menschen mit Kinderwagen auf die Fahrbahn ausweichen müssten. Der Bauausschuss reagierte. Zum einen wurde der Durchgangsverkehr mit Lastwagen über 3,5 Tonnen verboten, zum anderen wurde an der Einmündung Unterstraße/Zehntstraße/Burgstraße die Durchfahrt in Richtung katholischer Kirche verboten. Diese unechte Einbahnstraße sollte probeweise für ein Jahr gelten, um dann Erfahrungen auszuwerten. Doch dafür fehlt der Stadt schlicht das Personal, die Stelle des Verkehrsingenieurs ist seit längerem unbesetzt. Im Mai informierte die Verwaltung, dass die Probephase bis zur Neubesetzung verlängert werde.

Wenige Wochen später die Überraschung: „Es liegen keine Hinweise vor, dass sich das Verbot der Durchfahrt positiv auf die Gesamtsituation des Straßenverkehrs ausgewirkt hätte“, hieß es in der Vorlage für den Ausschuss. Zudem würden manche Autofahrer wie auf einer richtigen Einbahnstraße am linken Fahrbahnrand parken, das führe zu Gefährdungen. Die unechte Einbahnstraße solle aufgehoben werden, das Lkw-Verbot bestehen bleiben.

Doch in der Sitzung zog die Stadt die Vorlage zurück. „Es gab ein kommunikatives Missverständnis“, erklärt Stadtsprecher Stephan Renner: „Wir haben zurzeit nicht vor, die Regelung aufzuheben.“ Zudem würden vor einer Änderung die Anwohner einbezogen. Laut Inge Reuter hat sich das Durchfahrtsverbot bewährt. „Es ist ruhiger und weniger gefährlich geworden.“

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