Schützenfeste in Grevenbroich und der Region Zeltverleiher setzen derzeit wegen der Hitze auf Klimaanlagen

Grevenbroich · Die Schützen kommen zwar bei jedem Wetter ins Zelt. Sonstige Besucher können aber nur mit kühlem Klima angelockt werden.

Die Schützenfeste haben jetzt Saison und damit auch die beiden großen Grevenbroicher Zeltverleiher Barrawasser und Späth. Doch wer geht bei der Hitze noch ins Zelt? „Erstaunlich viele“, stellt Elke Barrawasser fest. Denn die Zeltverleiher versuchen, mit Hilfe von Kühlanlagen und geöffneten Zeltwänden den Besuchern ein möglichst angenehmes Klima zu verschaffen.

 Zeltverleiher Georg Späth vor seiner Klimaanlage für Festzelte.

Zeltverleiher Georg Späth vor seiner Klimaanlage für Festzelte.

Foto: Norbert Trippen

Beide Zeltverleiher haben seit dem vergangenen Sommer Klimaanlagen angeschafft und im Einsatz. Elke Barrawasser entscheidet von sich aus, wann sie mit klimatisiertem Zelt „anrückt“: „Wir machen das immer vom Wetter abhängig“, sagt sie. Allerdings stellt die Zeltverleiherin auch fest, „dass die Schützen am liebsten die Zeltwände offen lassen“, obwohl die Klimaanlage dann ihre Funktion nur bedingt erfüllen könne. Sie setzt aber auf den optischen Effekt: „Wenn die Leute das offene Zelt sehen, dann kommen sie auch rein, weil ihnen so signalisiert wird, dass man es im Zelt gut aushalten kann“, beobachtet Elke Barrawasser und fügt hinzu: „Ich hatte bei der Hitze mit Temperaturen an die 40 Grad eigentlich befürchtet, dass mehr Besucher ausbleiben, aber das ist glücklicherweise nicht eingetroffen.“

Auch Georg Späth stellt fest: „Die Schützen kommen immer ins Zelt, egal bei welchem Wetter.“ Bei den sonstigen Besuchern stellte er aber eindeutig wegen der Hitze in diesem Jahr durchaus einen merklichen Rückgang bei den Zahlen fest, gibt er zu. Gerade deshalb versucht er aber, mit klimatisierten Zelten, die er seit dem vergangenen Jahr auch schon in Grevenbroich-Orken im Einsatz hatte, die Festgäste zu locken.

Auch manche Privatleute leihen laut Späth aktuell wegen der anhaltenden Hitze Zelte mit Klimaanlage aus. Er räumt aber ein, dass der Aufbau der Anlage aufwändig ist und sie etwa 15 bis 20 Prozent an Mehrkosten verursache. Für den Veranstalter rechne sich der Aufwand aber auf der anderen Seite wieder: „Wenn ein Zelt gut klimatisiert ist, dann wird auch ordentlich Bier getrunken“, stellt Späth fest. Denn mit Wasser alleine hielten sich nur wenige Besucher längere Zeit in den Zelten auf. „Im Wasser ist Kohlensäure, und deshalb kann man davon nicht so viel trinken“, meint er. Die Hitze ändere eben vieles, nicht nur im Zelt, sondern auch auf den Kirmesplätzen: „Im Moment hat auch kaum einer Lust auf heißen Backfisch, der bei etwas kälteren Temperaturen doch immer der Klassiker auf dem Kirmesplatz ist“, beobachtet Späth.

Arktische Temperaturen lassen sich allerdings in Festzelten mit einer Klimaanlage nicht herstellen: „Wir können fünf bis sechs Grad herunterkühlen, alles andere wäre auch ungesund“, sagt Georg Späth Die Klimaanlagen, die er zurzeit in Ratingen, in Uedersheim und am nächsten Wochenende in Krefeld-Linn im Einsatz hat, seien aufwändig im Aufbau: „Wir müssen die Anlage so hoch bauen, dass die kalte Luft zunächst über die Köpfe der Zeltbesucher weht, damit sie nicht in der Zugluft sitzen. Und kalte Luft hat bekanntlich die Eigenschaft zu fallen, während warme Luft aufsteigt“, erläutert der Zeltverleiher.

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