Politik in Grevenbroich UWG fordert Zuschuss für Kauf von Balkon-Kraftwerken
Grevenbroich · Wer sich eine Solaranlage für seinen Balkon anschaffen möchte, soll künftig einen Zuschuss von der Stadt erhalten. Die UWG möchte mit diesem Vorschlag die Energiewende „im Kleinen“ vorantreiben.
Grevenbroicher, die sich ein sogenanntes Balkon-Kraftwerk anschaffen, sollen von der Stadt mit 200 Euro bezuschusst werden. Das fordert die UWG in einem Antrag an den Ausschuss für Strukturwandel, Arbeit, Digitalisierung und Innovation. Insgesamt sollen 50.000 Euro an Fördergelder im städtischen Haushalt bereitgestellt werden.
„Wer die Klimaziele erreichen will, darf nicht nur auf die übergeordneten Institutionen setzen. Es muss auch an der Basis angefangen werden“, argumentiert UWG-Fraktionschef Rolf Göckmann. Mini-Solaranlagen seien eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen und gleichzeitig die eigenen Stromkosten zu senken.
Balkon-Kraftwerke erlauben die einfache Nutzung von Sonnenenergie ohne aufwendige Installation. Die meisten Anlagen gibt es direkt als Komplett-Paket mit Solarpanel und Wechselrichter. Die Preise für Sets liegen – abhängig von der Leistung – zwischen 650 und 1200 Euro. „Mit diesen Mini-Solaranlagen lässt sich natürlich nicht der gesamte Haushalt mit Strom versorgen. Aber sie helfen dabei, die Kilowattstunden zu senken“, meint Göckmann. Mit einer Finanzspritze aus dem städtischen Haushalt könnten auch Familien mit niedrigeren Einkommen entlastet werden.
Was den Ausbau von Sonnenkraftwerken im Allgemeinen betrifft: Im vergangenen Jahr wurden in Grevenbroich insgesamt 277 Solaranlagen neu installiert. Das entspricht einem Zuwachs von 27 Prozent. Damit liegt das Wachstum in der Schlossstadt über dem Durchschnitt aller deutschen Kommunen (16 Prozent). Die Gesamtzahl der auf den Dächern installierten Solaranlagen liegt aktuell bei 1287. Gemessen an der Anzahl der Fotovoltaik-Anlagen pro 1000 Einwohner schafft Grevenbroich es damit im Ranking der Städte auf Platz 1441. Das geht aus den Fotovoltaik-Ausbauzahlen der Bundesnetzagentur für 2022 hervor, die das Vergleichsportal „Selfmade Energy“ jetzt für 2050 Kommunen ausgewertet hat.
