Unkraut auf Sportanlage in Grevenbroich Stadt mäht nicht und die Bälle landen in den Disteln

Elfgen · Mehr als einen Meter hoch steht das Unkraut an den Sportanlagen am Sodbach. Der Grund: Eine Vielzahl der städtischen Mäh-Geräte war wegen Wartungs- und Reparaturarbeiten außer Betrieb.

 Theo Langen vom SV Rot-Weiß Elfgen an den Disteln, die über einen Meter hoch hinter dem Fußballtor wucherten.

Theo Langen vom SV Rot-Weiß Elfgen an den Disteln, die über einen Meter hoch hinter dem Fußballtor wucherten.

Foto: Wiljo Piel

Beim jüngsten Spiel gegen die Kapellener D-Jugend mussten sich einige Vereinsmitglieder des SV Rot-Weiß Elfgen trotz des schweißtreibenden Wetters warm anziehen. Lange Jeans und Langarmhemden waren Pflicht für die Männer, die sich hinter dem Fußballtor postiert hatten. Denn ohne diese „Schutz-Kleidung“ hätten sie kaum die Bälle bergen können, die im Eifer des Gefechts über das Spielfeld hinaus gekickt wurden und jenseits des Kunstrasens landeten – mitten in Brennnesseln und Disteln, die auf der Sportanlage am Sodbach schon seit Wochen prächtig gedeihen.

„Das Unkraut steht mittlerweile mehr als einen Meter hoch – und ich bin sicher, dass in dem Gestrüpp noch fünf bis sechs Fußbälle verborgen liegen, die wir noch nicht herausholen konnten“, ärgerte sich SV-Vorstandsmitglied Theo Langen am Montagvormittag. Bereits mehrfach hatte er im Rathaus auf diesen Missstand hingewiesen, vor allem mit Blick auf das Qualifikationsspiel, das die B-Jugend aus Straberg und Garzweiler am Mittwoch am Sodbach austragen werden.

Warum bislang kein Schnitt erfolgte, erfuhr Langen am Montag aus der Verwaltung: „Angeblich sind alle Rasenmäher kaputt, so dass das auf den Sportanlagen wuchernde Unkraut nicht mehr geschnitten werden kann.“ So müssten am Mittwoch voraussichtlich wieder Mitglieder des Sportvereins mit langen Hosen abgestellt werden, um in die Brennnesseln zu waten.

Tatsächlich hatten die Stadtbetriebe in jüngster Vergangenheit ein Problem mit ihren Mähern, sagt Stephan Renner auf Anfrage unserer Redaktion. „Es handelte sich dabei um kleinere Defekte, die aber mittlerweile behoben werden konnten“, betont der Rathaussprecher. Und wie zur Demonstration rollte am frühen Montagnachmittag auch schon ein Mäher zum Sodbach, um den Disteln und Brennnesseln endlich den Garaus zu bereiten.

Wie Stephan Renner betont, wird der Maschinen- und Gerätepark der Stadtbetriebe insbesondere während der Vegetationszeit sehr stark beansprucht. „Da kommt es natürlich zu Ausfällen und Defekten, die behoben werden müssen. Außerdem müssen die Geräte auch regelmäßig gewartet werden, damit sie möglichst lange erhalten bleiben“, schildert der Rathaussprecher. In der vergangenen Woche sei „eine nennenswerte Zahl an Mähern“ wegen Reparatur und Wartung außer Betrieb gewesen, daher seien Pflegearbeiten ausgefallen. „Das wird aber abgearbeitet“, sagt Renner.

Die Gründung der Stadtbetriebe AöR verbindet Bürgermeister Klaus Krützen mit einem jährlichen Einsparpotenzial von mindestens 1,9 Millionen Euro. Dass vor diesem Hintergrund auf den Kauf neuer Geräte verzichtet wird, will Stephan Renner aber nicht bestätigen. „Wenn ein Bestandsgerät defekt ist, dann wird es aus wirtschaftlichen Gründen natürlich repariert“, sagt er. „Sollte aber ein dauerhafter Defekt vorliegen und die Zahl der Reparaturtage die der Einsatztage übersteigen, ist der Kauf eines neuen Gerät unumgänglich.“

Größere Probleme seien durch dem Mäher-Ausfall nicht auf den heimischen Anlagen entstanden, heißt es aus dem städtischen Sportamt. Neben Elfgen sei lediglich ein weiterer Fall bekannt: Die „Turtles“, die Baseball-Abteilung des TV Jahn Kapellen, hätten ebenfalls über wucherndes Unkraut auf ihrem am Ortsrand von Barrenstein liegenden Platz geklagt – und es dann selbst mit dem Mäher rasiert.

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