Im Vorjahr: Mehr als 3000 Fälle kreisweit Polizei sucht wichtigen Zeugen nach Unfallflucht in Kapellen

Kapellen · Im Rhein-Kreis Neuss ereigneten sich 2017 mehr als 3000 Unfallfluchten. In einem aktuellen Fall, der sich in Kapellen ereignete, wird nun ein Zeuge gesucht.

Vielen ist es schon passiert: Beim Ein- oder Ausparken kommt es zum leichten Zusammenstoß mit einem anderen geparkten Auto. Kratzer, kleine Beulen – die Folgen sind meist nicht schlimm und zum Teil mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Ein klassischer Fall für die Versicherung.

 Die Polizei sichert Spuren nach einer Verkehrsunfallflucht. Lacksplitter können oft wertvolle Hinweise geben.

Die Polizei sichert Spuren nach einer Verkehrsunfallflucht. Lacksplitter können oft wertvolle Hinweise geben.

Foto: Polizei

Zu einem Fall für die Polizei wird die Sache erst, wenn sich der betreffende Autofahrer dazu entschließt, sich nach einem Zusammenstoß einfach aus dem Staub zu machen. Dann beginnen die Ermittlungen des Verkehrskommissariats. Der Tatvorwurf der Ordnungshüter lautet: „Unfallflucht“. Derzeit richtet sich ein solcher Verdacht gegen den Fahrer eines roten VW. Der Wagen war am Montag Morgen zunächst an der Brandenburger Straße in Kapellen geparkt. Zeugenaussagen zufolge stieß der Pkw beim Rangieren an einen dahinter stehenden grauen Renault und beschädigte diesen. Anschließend fuhr das rote Auto davon, ohne dass sich der Fahrer um den entstandenen Sachschaden kümmerte.

Ermittlungen der Polizei bei Verkehrsunfallfluchten stützen sich zum einen auf die vorgefundenen Spuren – zum Beispiel Lacksplitter – aber auch auf die Aussagen von Zeugen, die wichtige Hinweise zum Verursacher und zum flüchtigen Unfallfahrzeug geben können. Deshalb bittet die Polizei jeden, der Zeuge einer Verkehrsunfallflucht wird, diese zu melden und sich möglichst das Kennzeichen und das Aussehen des Fahrzeugführers zu merken. „Wer schon einmal als Opfer einer Verkehrsunfallflucht sprichwörtlich ,auf seinem Schaden sitzen geblieben’ ist, weiß wie ärgerlich das ist“, sagt Polizeisprecherin Diane Drawe.

Alleine im vergangenen Jahr hat die Polizei im Rhein-Kreis Neuss insgesamt 3158 Anzeigen aufgrund von Verkehrsunfallfluchten aufgenommen und entsprechende Ermittlungen eingeleitet. „Die Aufklärungsquote lag bei knapp 40 Prozent“, sagt Drawe. „Jeder Zeuge kann ein wichtiger Baustein bei der Aufklärung dieser Verkehrsstraftaten sein.“

Im aktuellen Fall aus Kapellen hatte sich ein Mann, möglicherweise ein Anwohner der Brandenburger Straße, bei der Besitzerin des Renault gemeldet und seine Beobachtungen geschildert. Allerdings sind der Polizei keine Personalien dieses wichtigen Zeugen bekannt. Deshalb bittet das ermittelnde Verkehrskommissariat um eine Kontaktaufnahme unter der Telefonnummer 02131 3000.

(ngz)
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