Landwirte aus Grevenbroich und Jüchen Wie die Bauern die Traktor-Demo in Bonn erlebt haben

Grevenbroich/Bonn · Mehr als 500 Landwirte protestierten am Montag in Bonn gegen die Pflanzenschutzmittel-Pläne der EU-Kommission. Wie Grevenbroicher und Jüchener Bauern die Demo in Bonn erlebt haben – und wie lange sie mit dem Traktor unterwegs waren.

 Die Landwirte protestierten vor dem Landwirtschaftsministerium in Bonn. Auf Transparenten stand beispielsweise: „Gibt es keine Bauern mehr, bleibt auch dein Teller leer“.

Die Landwirte protestierten vor dem Landwirtschaftsministerium in Bonn. Auf Transparenten stand beispielsweise: „Gibt es keine Bauern mehr, bleibt auch dein Teller leer“.

Foto: dpa/Oliver Berg

Gemeinsam mit über 500 weiteren Kollegen, machten sich am Montagmorgen auch rund 50 Landwirte aus Grevenbroich und Jüchen mit ihren Traktoren auf den Weg nach Bonn, um dort vor dem Landwirtschaftsministerium gegen die Pflanzenschutzmittel-Pläne der EU-Kommission zu demonstrieren. Organisiert wurde die  Kundgebung vom Landwirtschaftsverband „Land sichert Versorgung NRW“. Dem Verband und den Landwirten, die sich an der Demo beteiligten, ging es vor allem um die „heimische Ernährungssicherheit“, die durch die geplante Einschränkung aller Pflanzenschutzmittel – auch in Gebieten, die für einen ökologischen Anbau freigegeben sind – nicht mehr sichergestellt werden könne.

Zu den Demonstrierenden gehörten am Montag auch Landwirt Dirk Klaßen aus Kelzenberg und sein Kollege Michael Henk aus Grevenbroich. Beide können den Verordnungsvorschlag der EU-Kommission in keiner Weise nachvollziehen. „Wir werden seit Jahren nicht gehört und sind am Ende immer wieder nur die bösen Landwirte“, sagt Henk. Klaßen befestigte deshalb auch ein selbstgebasteltes Transparent mit der Aufschrift „Ist der Bauer ruiniert, wird dein Essen importiert“ an seine landwirtschaftliche Maschine.

Der Kritik der demonstrierenden Bauern stellte sich Agrarstaatssekretärin Silvia Bender. „Das war auch ein ganz guter Austausch und teilweise recht konstruktiv“, fand Klaßen. Die Staatssekretätin hätte sogar selber klargestellt, dass ihr die Eingriffe in die Landwischaftsschutzgebiete zu weit gehen würden. „So richtig beruhigen konnte, sie uns damit aber trotzdem nicht“, sagt Klaßen. Für die Fahrt nach Bonn hatten die Landwirte aus den beiden Städten knapp vier Stunden gebraucht, allerdings habe es auch immer kleinere Verzögerungen durch Staus und Zusammentreffen mit anderen Landwirten vom Niederrhein gegeben. Laut Henk und Klaßen haben viele Passanten „mit einem Daumen nach oben“ auf die Aktion  reagiert. Beide kündigten an, dass dies nicht ihre letzte Demonstration gewesen sei.

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