Grevenbroich TuS-Handballer wechseln Verein

Orken · Die komplette Abteilung hat sich dem Turnverein Orken (TVO) angeschlossen. Der TuS bedauert den Weggang der Teams.

Der TV Orken hat sozusagen über Nacht eine neue Abteilung bekommen. Die Handballer des TuS Grevenbroich haben sich inklusive Trainer dem 1896 gegründeten Traditionsverein angeschlossen – darunter sechs Jugendteams und die erste Mannschaft, die von der Kreis- in die Bezirksliga aufgestiegen ist. „Insgesamt haben wir bereits rund 90 Ummeldungen vorliegen“, sagt TVO-Chef Heinz-Peter Korte. „Wir freuen uns darüber.“

 Heinz-Peter Korte (l.), Vereinschef des TV Orken, mit Florian Mikulla von der Handball-Abteilung.

Heinz-Peter Korte (l.), Vereinschef des TV Orken, mit Florian Mikulla von der Handball-Abteilung.

Foto: Wiljo Piel

Die Idee, den Verein zu wechseln, sei in den zurückliegenden Monaten gereift, betont Handballer-Sprecher Florian Mikulla (22). Ein Grund für den Abschied liege unter anderem in der Struktur des TuS, in dem jede Abteilung ein eigenes Präsidium benötige. „Das bekommen wir personell nicht geschafft“, sagt Mikulla. Aus diesem Grund habe sich die Abteilung nach einem anderen Verein umgeschaut – und am Orkener Türling den richtigen Partner gefunden.

Beim TuS herrscht indes alles andere als Begeisterung über den Ausstieg. „Ich bedauere es sehr, dass sich die Handballer nicht mehr wohl unter unserem Dach gefühlt haben“, sagt Präsident Lothar Zimmermann. „Wir haben alles getan, um die Mitglieder der 1989 gegründeten Abteilung zu halten – leider ist das nicht gelungen.“ Der TuS will aber den Handball weiterhin unter seinem Logo führen. „Wir werden versuchen, die Abteilung neu aufzubauen“, sagt Zimmermann.

Für den TV Orken sei der Vereinswechsel mit „einer echten Herausforderung“ verbunden, betont Heinz-Peter Korte (61): „Wir sind damit jetzt im Liga-Betrieb. Das bedeutet: Klinken putzen und nach Sponsoren suchen.“ Der Vorsitzende legt aber Wert darauf, dass der Handball unter der Flagge des TVO als Amateursport betrieben wird. Heißt: „Kein Spieler wird bezahlt.“ Mitte September ist bereits das erste Match der Handballer in der Bezirksliga. „Wir haben Heimrecht“, sagt Florian Mikulla, der sich schon jetzt auf den Auftritt seiner „top motivierten“ Mannschaft in der Halle des Berufsbildungszentrums freut. „Vorher werden wir einen kleinen Empfang organisieren – auch um die Grevenbroicher für den Handball zu begeistern“, sagt Heinz-Peter Korte.

Überhaupt will der TVO den Handball in Grevenbroich wieder populärer machen. „Wir sind der einzige Verein in einer Stadt mit 64.000 Einwohnern“, betont Florian Mikulla. Vom Vereinswechsel erhofft er sich, dass „sein“ Sport künftig mehr von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Und: „Wir hoffen auf Zuwachs für unsere Teams, zu denen auch eine Mädchen-Mannschaft gehört“, sagt Mikulla.

Bereut hätten die Handballer den Vereinswechsel bísher nicht. „Im Gegenteil“, sagt der 22-Jährige. „Wir sind vom TV Orken sehr gut aufgenommen worden und schätzen die familiäre Atmosphäre, die in unserem Verein herrscht.“

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