Seelsorgebereich Niedererft in Grevenbroich Trauer nach dem Tod von Pastor und Bezirkspräses Heinz-Theo Lorenz

Grevenbroich · Die Nachricht von seinem Tod löst bei vielen Grevenbroichern Betroffenheit aus. Menschen nicht nur im Seelsorgebereich Niedererft trauern um Heinz-Theo Lorenz. Der Pastor ist am Freitag nach längerer Krankheit mit 74 Jahren in Neuss gestorben. Viele Jahre hat er die Menschen in den Gemeinden in Neukirchen, Hülchrath, Kapellen, Hemmerden und Wevelinghoven als Seelsorger begleitet.

 32 Jahre lang wirkte Pfarrer Heinz-Theo Lorenz in Neukirchen, viele Jahre auch in den übrigen vier Gemeinden in der Pfarreiengemeinschaft Niedererft.

32 Jahre lang wirkte Pfarrer Heinz-Theo Lorenz in Neukirchen, viele Jahre auch in den übrigen vier Gemeinden in der Pfarreiengemeinschaft Niedererft.

Foto: Lothar Berns

1975 hatte Heinz-Theo Lorenz die Priesterweihe erhalten, 1984 war er nach Neukirchen gekommen. 2016 zog er nach seiner Verabschiedung nach Neuss-Meertal. Doch viele Kontakte hielten weiter.

„Er war ein total den Menschen zugewandter Seelsorger, hat den Glauben mit einer tiefen Menschlichkeit verkündet“, sagt Meik Schirpenbach, leitender Pfarrer im Sendungsraum katholische Kirche. Er war erst nach Lorenz’ Weggang nach Grevenbroich gekommen, ihm aber mehrere Male begegnet. „Ich habe ihn sehr geschätzt. Er war präsent, aber er brauchte keine Bühne. Ich hätte ihm einen längeren Ruhestand gegönnt.“ – „Heinz-Theo Lorenz war immer für die Menschen da, egal ob katholisch, evangelisch oder nicht gläubig. Und man konnte mit ihm feiern und mit ihm ernsthaft diskutieren“, erklärt Jutta Köchner, die Vorsitzende des Katholikenrats im Rhein-Kreis Neuss war Vorsitzende des ehemaligen Pfarrgemeinderats. Lorenz habe betont, dass sich die Kirche von unten nach oben verändern müsse. Für Diakon André Kleinen war Lorenz „mein erster Chef. Er war ein sehr nahbarer Mensch, hat sich sehr eingesetzt für die Gemeinde.“

Lorenz stammt aus Neuss, blieb im Herzen ein Neusser. Doch er war auch in Grevenbroich verwurzelt. Gemeindemitglieder erinnern sich etwa an Bundesliga-Nachrichten des Kaiserslautern- und Mainz-Fans während der Messe, an Predigten auf Platt oder an die Ausflüge mit den Messdienern. 16 Jahre bis zu seinem Tod war er Bezirkspräses im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, Bezirksverband Grevenbroich „Er war beliebt als Mensch und als Pfarrer, war ein Pastor zum Anfassen“, betont Bezirksbundesmeister Robert Hoppe, der Lorenz als „Mann mit Herz und einem feinsinnigen Humor“ beschreibt. „Er hatte immer ein offenes Ohr für uns Schützen und war sehr mit dem Schützenwesen verbunden.“ In mancher Situation sei er für die Schützen und „insbesondere im Vorstand unseres Bezirksverbandes“ eine Stütze gewesen.

Deutlich wurde Lorenz’ große Beliebtheit, als 2007 der Wechsel seines Wirkungskreises im Raum stand. Unterschriften für seinen Verbleib wurden gesammelt, Briefe ans Erzbistum geschrieben. Als sein Bleiben feststand, läuteten die Glocken von St. Jakobus.

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