Gymnasiasten aus Grevenbroich Pascal-Theatergruppe setzt „Dracula“ in Szene

Das gute Image des bösen Vampirs bringen 31 Schüler mit 20 Songs als Musical auf die Bühne. Damit bei der Premiere Ende Juni alle Texte und Tänze sitzen, wird emsig und akribisch geprobt.

 Premiere ist im Juni. Bis dahin proben die Pascal-Gymnasiasten mit Lehrer Folker Banik (2 v. r.) für das Musical „Dracula“.

Premiere ist im Juni. Bis dahin proben die Pascal-Gymnasiasten mit Lehrer Folker Banik (2 v. r.) für das Musical „Dracula“.

Foto: Valeska von Dolega

Flüstern, sprechen, schreien, dazu singen – und nicht zu vergessen die gesprungenen und getanzten Szenen. Bis zur Premiere Ende Juni haben die Jung-Schauspieler aus der Theater-AG am Pascal-Gymnasium Zeit, sich diese Finessen anzueignen. Denn dann soll sich der Vorhang für „Dracula“ heben, dem charismatischen Vampir, dessen Bisse süchtig machen.

„Er ist längst ein Synonym für Coolness und als Sinnbild für Unsterblichkeit ein positiver Charakter“, weiß Folker Banik. Die Geschichte endet nicht wie in Uralt-Verfilmungen tragisch, a la „Casablanca“ gehen in der Schulversion der smarte Blutsauger und Hauptfigur Jonathan Harper in eine gemeinsame Zukunft, die der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ist. Normalerweise unterrichtet Banik Latein und evangelische Religion, jetzt coacht er die Oberstufenschüler. Das macht er zusammen mit den Lehrern Sarah Käsbach, hier als Tanz-Chefin verantwortlich, sowie Stefan Krüger, der sämtliche Lieder komponiert hat und jetzt an seinem Klavier die musikalische Einstudierung leitet.

„Es sind 31 Leute und alle wollen eigentlich eine Hauptrolle spielen“, freuen sich die drei über das Engagement der Mitmachenden. „Vor allem macht es riesigen Spaß“, sagen die Darsteller allem Probestress zum Trotz übereinstimmend. „Letztlich lernen wir hier fürs Leben“, sich klar und deutlich ausdrücken zu können, „hat was“. Per Casting wurde entschieden, wer welchen Part übernimmt, „wichtig ist, dass auch alle angeblich kleinen Szenen sitzen“, erklärt Banik.

Aufgeteilt in verschiedene Gruppen,  wird immer dienstags geübt. Und zwar „akribisch bis ins letzte Detail“.„Direkt noch mal“, lautet noch die am häufigsten gehörte Anweisungen beispielsweise beim Blick auf die Tänzer, die sich heillos bei Drehungen und Wendungen verheddert haben – obwohl die Lehrerin die komplette Choreografie quasi vormacht. Also spielt Pianist Krüger einen Takt langsamer – und siehe da: ohne schlimmeres Wirrwarr kommen die Schüler jetzt unfallfrei durch die Szene. „Ich kann nichts hören“, fordert der Pianist nun aber, aus dünnem Wispern klangvollen Gesang bei Titeln wie „Fürst der Finsternis“ oder „Gaga“ zu machen. Brav holen die Eleven in ihren bequemen Trainingsklamotten  neu Luft und legen wieder los.

„Üben, üben, üben“ lautet das Motto ebenso für alle Sprechszenen. Folker Banik, dessen markante Stimme vielen als Radiomann  oder von Gastauftritten wie im „Tatort“ bekannt ist, geht quasi Wort für Wort mit den Schülern bei Leseproben ihre Passagen durch. „Achtet auf die Kleinigkeiten“, bittet er darum, Akzente zu setzen und jeder Rolle „Farbe und eine eigene Biografie“ zu geben.

Belohnung für all die Arbeit ist die Aufführung, bei der alles wie am Schnürchen läuft und der Applaus der Zuschauer.

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