Verein fusioniert mit dem DUC Stommeln Tauchsportgemeinschaft verlässt Grevenbroich

Grevenbroich · Die vor 38 Jahren gegründete Tauchsportgemeinschaft (TSG) verlässt Grevenbroich. Die Truppe um Bernhard Dinter und Harald Meisner hat sich dem DUC Stommeln angeschlossen. Ganz freiwillig sind die Grevenbroicher aber nicht in den benachbarten Rhein-Erft-Kreis abgetaucht.

 Schon 2015 machte die TSG auf die Probleme aufmerksam, die sich mit der Eröffnung des neuen Schlossbades anbahnten.

Schon 2015 machte die TSG auf die Probleme aufmerksam, die sich mit der Eröffnung des neuen Schlossbades anbahnten.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Salzburg, Georg (salz)

Mit der Fusion ist einer der größten Vereine seiner Art in Nordrhein-Westfalen entstanden. Im alten Schlossbad hatten die Sportler viele Jahre lang ideale Voraussetzungen, der Verein boomte. Das wurde anders, nachdem das alte Hallenbad zugunsten eines neuen abgerissen wurde. „Nach dessen Eröffnung wurde uns leider kein Geräteraum mehr zur Verfügung gestellt“, schildert TSG-Gründer Harald Meisner. „Und damit hatte unser Verein keine Perspektive mehr.“

Ein solcher Raum sei notwendig, um etwa Ausrüstung wie Kompressoren und Druckluftflaschen zu lagern. Nur damit sei ein vollständiges Tauchtraining zu absolvieren – „und eine Ausbildung, die letztlich Grundlage unserer Existenz ist“, sagt Meisner. Das Angebot der TSG, bei der Finanzierung eines Geräteraumes mit einzusteigen, sei vom Betreiber abgelehnt worden. „Wirtschaftlichkeit und ein größtmöglicher kommerzieller Nutzen standen für ihn im Vordergrund.“

So ist die Tauchsportgemeinschaft denn auch nicht glücklich geworden mit dem neuen Schlossbad: „Ohne Geräteraum und mit einer Trainingszeit einmal in der Woche für eine Stunde auf zwei Bahnen waren unsere Möglichkeiten mehr als bescheiden“, berichtet Meisner. Das habe sich denn auch an der Mitgliederzahl bemerkbar gemacht, die schon unter der vierjährigen Bauzeit des Hallenbades gelitten habe. „Bevor das alte Schlossbad abgerissen wurde, hatten wir 150 Aktive, am Ende waren es nur noch 80“, schildert der Vizevorsitzende.

Um ihre Zukunft zu sichern, habe sich die Tauchsportgemeinschaft schon 2020 um eine Fusion mit einem größeren Verein bemüht. „Wir haben Kontakt zu mehreren möglichen Partnern aufgenommen“, berichtet Harald Meisner. Nach vielen Gesprächen entschieden sich die Grevenbroicher schließlich für den DUC Stommeln, „dessen Mitglieder von Anfang an sympathisch und bodenständig rüberkamen“. Die Fusion ist mittlerweile unter Dach und Fach. Mit insgesamt 250 Aktiven zählt der Verein jetzt zu den Großen im Bundesland.

Die Grevenbroicher sind nun zwei Mal wöchentlich in der „Aquarena“ in Pulheim anzutreffen – in einem Bad, das mit Saunalandschaft, Hallen- und Freibad deutlich mehr zu bieten hat als das Schlossbad. „Vor allem haben wir dort aber ideale Trainingsbedingungen vorgefunden“, sagt Meisner. Das gilt nicht nur für die „Aquarena“, sondern auch für zwei Seen in Widdauen bei Langenfeld, die zu den Tauchrevieren des DUC Stommeln zählen.

Der Name „TSG Grevenbroich“ wird nun aus dem Vereinsregister gelöscht. Was bleibt, sind die Erinnerungen an vergangene Zeiten, in denen Unterwasser-Rugby gespielt, nach Schatzkisten getaucht, vor allem aber Ausbildung betrieben wurde. „Im Laufe der Jahrzehnte haben wir mehr als 300 neue Taucher fit gemacht“, berichtet Harald Meisner. Als vor etwa 15 Jahren das Kindertauchen ab acht Jahren eingeführt wurde, waren die Grevenbroicher einer der ersten Vereine in Nordrhein-Westfalen, die solche Kurse angeboten haben. „Mehr als 50 Kinder konnten wir erfolgreich ausbilden“, fasst Meisner zusammen.

Die Taucher waren auch da, wenn Hilfe gebraucht wurde – etwa als es galt, Bänke und Mülleimer zu bergen, die beim Erdbeben in den 90er Jahren in den Neurather See abgerutscht waren. Und im Bochumer Tierpark wurde die TSG auch aktiv: Mit Unterstützung einiger Vereinsmitglieder wurde dort das Seehundbecken vom Algenbelag befreit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort