Grevenbroiche Gemeinde St. Joseph plant Umbau des Pfarrzentrums

Südstadt · Der Kirchturm in der Südstadt ist saniert. Nun plant die Gemeinde die Zukunft, sie muss bei den Räumen abspecken.

Es ist ein Wahrzeichen der Südstadt, der 36 Meter hohe Turm der Kirchengemeinde St. Joseph. Nun ist er fit für die Zukunft. Der fast 60 Jahre alte Turm musste saniert werden. Teile des Betons waren schadhaft, an einigen Stellen platze er ab. Bis zu faustgroße Stücke waren bereits heruntergefallen. Vor allem in den trapezförmigen Schalllöchern hatte sich Rost gebildet. Mehrere Monate verbarg sich der Bau hinter einem mit Folien verhangenen Gerüst; die Betonsanierung ist inzwischen abgeschlossen „Der Kirchturm ist jetzt fast fertig“, erklärt Josef Theisen, Kämmerer der Südstadt-Pfarre. „Was noch fehlt, sind die Zeiger und das Ziffernblatt der Uhr“. Die waren im Laufe der Jahre korridiert. 110.000 Euro kosteten die Arbeiten laut Josef Theisen insgesamt.

Damit sei die Sanierung der Kirche, die der Stararchitekt Gottfried Böhm in den 50er Jahren entworfen hat, abgeschlossen. Bauarbeiten dürften in den kommenden Jahren dennoch im Pfarrzentrum in der Südstadt anstehen. „Der Kirchenvorstand wird in Kürze ein Planungsbüro beauftragen, um die bestehenden Gebäude zu prüfen und zu bewerten“, erklärt Theisen. Der Grund: Die Kirchengemeinde muss bei den Gebäudeflächen abspecken – wie andere Pfarren im Seelsorgebereich Vollrather Höhe auch. Nach der Prüfung durch das Büro soll entschieden werden, wie die Flächen reduziert werden, welche nicht mehr benötigt werden oder saniert werden sollen.

Vor zwei Jahren hatte der Seelsorgebereich ein Konzept vorgestellt, insgesamt sollen die Gebäudeflächen in allen Gemeinden um 31 Prozent, fast ein Drittel, schrumpfen. Anlass für das Konzept sind die sinkende Zahl der Katholiken sowie die Kosten für Gebäude-Unterhaltung und Sanierung. Auf immerhin rund 13 Millionen Euro wurde der Aufwand für den gesamten Seelsorgebereich geschätzt.

Für die Gemeinde St. Joseph sah das Konzept von 2016 den Abriss des Pfarrheims – neue Versammlungsräume sollen in der Kirche geschaffen werden –, der Küsterwohnung und des Jugendtreffs GOT vor. Das GOT sollte einen – kleineren – Neubau erhalten. Nach Auskunft von Josef Theisen ist aber noch nicht entschieden, ob es eine Sanierung oder einen Teilneubau der Gebäude im Pfarrzentrum geben wird. „Mit der Stadt sind wir uns einig, dass der Jugendtreff erhalten bleibt. Die Stadt ist bereit, eine längerfristige Förderzusage zu machen. Klar ist: „Der heutige Jugendtreff ist zu groß“, sagt Theisen. Erste Entwürfe gibt es bereits für den Plan, Versammlungsflächen im Inneren der denkmalgeschützten Pfarrkirche zu schaffen. Die Gemeinde arbeitet dafür mit Peter Böhm, Sohn von Gottfried Böhm, zusammen. Vorgesehen ist, im Seitenschiff des Gotteshauses einen rund 80 bis 100 Quadratmeter großen Raum zu errichten. Dabei ist wird laut Theisen eine „transparente“ Abgrenzung zum übrigen Kircheninneren favorisiert. Außerdem solle die Lösung Flexibilität bieten, damit bei großen Gottesdiensten der Versammlungsraum einbezogen werden kann.

Vor einer Umsetzung müssten die Pläne mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden.

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