Der kleine Zug ist also gefordert, dabei aber keineswegs überfordert. Der Schützenkönig regiert ohne Königin, weil er und seine Frau sich getrennt haben. Jungschützenkönig Sebastian Aßmanns Lebensgefährtin war nur sporadisch da: Die Altenpflegerin hatte Nachtschicht. Die Stimmung im Zelt war trotzdem prima und das Festzelt gut besucht – es war übrigens eine Nummer kleiner als sonst. Schützenkönig Denis Plag, der früher als erwartet in die Fußstapfen seines Vaters Stefan (55) getreten und den Königsvogel abgeschossen hatte, feiert mit Elan: Das begann mit der Residenzeröffnung Donnerstagabend: „Die Party ging bis acht Uhr morgens,schon um sieben Uhr hatte die Polizei die Musik ausgemacht“, sagte der König. Am Samstag nach dem Kirchgang der Schützen setzte Regen ein: „Da haben wir die Kranzniederlegung am Ehrenmal kurzerhand verschoben und in meiner Residenz im Jugendzentrum an der Erftwerkstraße ein paar Bierchen getrunken“, erklärte ein rundherum zufriedener König. Sebastian Aßmann war bereits 2012/13 Jungschützenkönig, sein Jungkönigsamt gefäält ihm noch besser, wie der Industriemechatroniker. sagte Präsident Thomas Grefrath: „Nächstes Jahr feiern wir nicht mehr von Samstag bis Dienstag, sondern von Freitag bis Montag.“ Die Gemeinschaft der Südstadt zählt aktuell etwa 130 Schützen. Was dem Präsidenten Sorgen bereitet ist, dass zu wenig junge Schützen nachrücken als alte ausscheiden. Man werbe deshalb in Kindergärten und Schulen. Dass noch kein Schütze angekündigt hat, den Vogel abschießen zu wollen, beunruhigt ihn nicht: „Es ist in der Südstadt nicht üblich, dass potenzielle Könige ihre Vogelschuss ankündigen.“ Das eigene Regiment wird durch Züge aus anderen Vereinen verstärkt wie den „Schlossjägern“ aus der Stadtmitte. Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden Andreas Pütz und Jakob Davepon geehrt, 60 Jahre dabei sind Heinrich Kaulen, Siegfried Kollecker und Karola Klose.