Antrag von Mein Grevenbroich „Steinwüsten“ bleiben Thema bei den Ratsfraktionen

Grevenbroich · Sie sind unschön und gelten als Klima-Killer: Schottervorgärten haben keinen guten Ruf. Auch in Grevenbroich werden die Stimmen nach neuen Verwaltungsvorschriften lauter.

 So sollen Vorgärten in Zukunft nicht mehr aussehen.

So sollen Vorgärten in Zukunft nicht mehr aussehen.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

bereits gegen eine „zunehmende Verschotterung“ der Vorgärten ausgesprochen. Nun stellte auch die Ratsfraktion von Mein Grevenbroich einen entsprechenden Antrag.

„Die Verwaltung wird beaufragt, künftig bei der Erstellung oder Änderung von Bebauungsplänen die Anlage von Kies- und Schottergärten zu untersagen. Stattdessen ist zu regeln, dass Freiflächen mit heimischen Hecken und Sträuchern bepflanzt werden müssen, um eine vogel- und insektenfreundliche Gestaltung als Ziel festzuschreiben und eine Satzung zur Gestaltung von Vorgärten zu erlassen“, heißt es dort.

Mein Grevenbroich begründet den Antrag mit der besonderen Bedeutung von Vorgärten für die Artenvielfalt und das Klima in der Stadt. Auch die zunehmende Nutzung von Vorgartenflächen als Autostellplatz kritisiert die Fraktion. Dies habe Folgen für die Versickerung bei Niederschlägen, das Regenwasser laufe komplett oberirdisch ab.

Ähnlich hatte zuvor bereits Bündnis 90/Die Grünen argumentiert. „Vegetationsreiche Vorgärten tragen zu einem besseren Stadtklima bei, was angesichts des Klimawandels mit hochsommerlichen Temperaturen von wachsender Bedeutung ist“, hieß es dort. Eine solche Gestaltung sei daher weder ökologisch noch städtebaulich sinnvoll. Die Fraktion fordert die Verwaltung auf, entweder neue Vorschriften oder ein Anreizsystem zu prüfen.

Die Diskussion um „Steinwüsten“ in deutschen Vorgärten wird derzeit bundesweit in zahlreichen Kommunen geführt. Die ersten Städte haben bereits reagiert und die Vorschiften in ihren Bebauungsplänen angepasst.

(mlat)
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