Stamm St. Josef aus Grevenbroich Sommerlager mit Pfadfindern aus Peru

Grevenbroich · 16 Jugendliche aus Cajamarca sind im Juli beim Stamm St. Josef zu Gast. Für die Reise sind die Teilnehmer auf Unterstützung angewiesen.

 Maike Schulte verbrachte ihr Freiwilliges Soziales Jahr in Peru und knüpfte dort Kontakte zu der Pfadfindergruppe aus der Provinz Cajamarca. 

Maike Schulte verbrachte ihr Freiwilliges Soziales Jahr in Peru und knüpfte dort Kontakte zu der Pfadfindergruppe aus der Provinz Cajamarca. 

Foto: Maike Schulte

Beim Pfadfinderstamm St. Josef kündigt sich ferner Besuch an. 16 Jugendliche aus Peru kommen im Juli zum gemeinsamen Sommerlager nach Deutschland. Möglich gemacht hat das vor allem die Grevenbroicher Pfadfinderin Maike Schulte. Sie verbrachte ihr Freiwilliges Soziales Jahr in Peru.

 „Dort habe ich mich in der Freizeit um eine Pfadfindergruppe gekümmert. Wir haben gemeinsam Gitarre gespielt, Ausflüge unternommen und gekocht“, sagt sie. Als Schulte im August 2018 die Provinz Cajamarca in Peru verlässt, hat sie eine Idee. Nachdem sie die peruanische Kultur kennenlernen durfte, sollten die Jugendlichen doch auch einmal ihre Heimat Deutschland erleben. Es gab nur ein Problem: „Ich war im ärmsten Distrikt in ganz Peru. Viele der Familien können sich eine solche Reise nicht leisten“, sagt sie.

Damit nicht nur die Kinder aus reicheren Verhältnissen nach Deutschland kommen können, brauchte es also Unterstützung. Der Grevenbroicher Stamm beantragte Fördermittel, die Jugendlichen aus Cajamarca verdienten mit gebasteltem Schmuck und selbst hergestellten Süßigkeiten Geld. Die Flüge konnten gebucht werden, das Sommerlager findet statt. Allerdings auch weil die Grevenbroicher in Vorleistung getreten sind. Daher hoffen die Pfadfinder auf weitere Hilfe.  „Damit für beide Seiten ein tragbarer Teilnehmerbeitrag zusammenkommt, sind wir auf Spenden angewiesen“, sagt Schulte. Bislang laufe das „so mittelgut“.

Ungeachtet dessen laufen die Planungen für das Sommerlager auf Hochtouren. Zwei Wochen werden die Peruaner in Deutschland verbringen und treffen dabei auf 45 Teilnehmer aus der Grevenbroicher Südstadt. „Von den Peruanern kann niemand Deutsch und von uns spricht sonst niemand Spanisch“, sagt Schulte. Da es auch mit dem Englisch nicht bei allen Teilnehmern reibungslos klappt, gibt Schulte derzeit Sprachkurse. Den Grevenbroicher Pfadfindern versucht sie ein wenig Spanisch bezubringen. Nach Peru schickt sie Sprachnachrichten mit deutschen Wörten, die dort in der Gruppenstunde gemeinsam angehört werden.

Damit trotz aller Sprachbarrieren eine Gemeinschaft entsteht, wollen sich die Pfadfinder im Sommer erst einmal in Ruhe kennenlernen. Die ersten Tage verbringen sie auf einem Zeltplatz in Krefeld, nehmen gemeinsam an Workshops und Aktionen teil. Dann geht es darum, das Rheinland zu erkunden. Ein Ausflug nach Köln ist fest eingeplant.

Die zweite Woche verbringt die Gruppe auf dem Pfadfinderzeltplatz Friedensau in Sachsen-Anhalt. Dort wollen sie gemeinsame Holzarbeiten anfertigen, ein Floß bauen. Auch ein Besuch in der Bundeshauptstadt Berlin ist geplant. „Wir erhalten eine Führung durch den Bundestag“, sagt Schulte. Außerdem geht es in eine Ausstellung an der Berliner Mauer zum Thema Tunnelfluchten.

In Friedensau steht auch noch ein ganz besonderer Teil deutscher Kultur auf dem Programm. „In Peru spielen Volkstänze eine ganz große Rolle“, sagt Schulte. „Wir kennen uns da jetzt nicht so gut aus. Aber wir haben zwei Menschen dabei, die uns weiterhelfen.“ Dieser Programmpunkt ist ausnahmsweise wohl für fast alle Teilnehmer kulturelles Neuland.

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