Wilde Müllkippen in Grevenbroich Stadt lehnt den den Einsatz von Mülldetektiven ab

Grevenbroich · Im Vorjahr wurden im Stadtgebiet rund 280 wilde Müllkippen entdeckt – genau so viel wie schon 2018. Die Entsorgung kostete jeweils rund 50.000 Euro, die zu Lasten des Steuerzahlers gingen.

 In Mönchengladbach sind bereits Mülldetektive im Einsatz. Grevenbroich lehnt eine solche Truppe ab.

In Mönchengladbach sind bereits Mülldetektive im Einsatz. Grevenbroich lehnt eine solche Truppe ab.

Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Da die Verursacher des Drecks nur selten ermittelt und Kasse gebeten werden können, hat die Ratsfraktion „Mein Grevenbroich“ vorgeschlagen, dass die Stadt sogenannte Mülldetektive einsetzen soll. Die sollen Umweltsündern auf die Schliche kommen. Doch im Rathaus wird dafür kein Bedarf gesehen.

In Düsseldorf, Krefeld und Mönchengladbach sind bereits Mülldetektive im Einsatz. Grevenbroich sollte diesem Beispiel folgen und ebenfalls solche Spürnasen mit Ermittlungsarbeiten beauftragen, meint Fraktionsvorsitzende Martina Suermann. Ihrer Ansicht nach würden sich Mitarbeiter des Ordnungs- und Sicherheitsdienstes (OSD) für diesen Job eignen, oder aber Angestellte der Stadtbetriebe Grevenbroich (SBG)

Der Bedarf sei da, denn Müllansammlungen in der Stadt, in Naherholungsgebieten, in Parks und Grünanlagen kämen häufig vor. Suermann hat die Stadtverwaltung aufgefordert, neben dem Personalbedarf auch die Sachkosten zu ermitteln. Und: Sie will wissen, ob die Bußgelder für Umweltverschmutzer erhöht werden können.

Was die Mülldetektive betrifft: Stadtbetriebe-Vorstand Florian Herpel sieht keinen Grund für den Einsatz solcher Spürnasen. Schon heute würden die SBG-Mitarbeiter „intensiv den wilden Müll nach Hinweisen auf die Verursacher“ untersuchen. Solche Hinweise würden an den zuständigen Fachdienst weitergeleitet, der dann ein entsprechendes Ermittlungsverfahren einleite.

 Erfolge gebe es auch: So hätten Beschäftigte der Stadtbetriebe etwa Kontoauszüge im wilden Müll gefunden, die klare Hinweise auf den Verursacher gegeben hätten. Im Fall von in der Landschaft entsorgten Altreifen hätten hingegen Autokennzeichen, die auf einigen Pneus notiert worden waren, zum Müllsünder geführt. Ist eine Identifizierung nicht möglich, gehe die Stadt an die Öffentlichkeit, um Hinweise aus der Bürgerschaft zu erhalten.

Ob eine Erhöhung der Verwarngelder möglich ist, will Florian Herpel innerhalb der Stadtverwaltung prüfen lassen.

(wilp)
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