Warnanlagen für mehrere Stadtteile in Grevenbroich Stadt baut ihr Sirenen-Netz deutlich aus

Grevenbroich · Nach dem Bau der ersten Hochleistungs-Sirene in Frimmersdorf vor zwei Jahren hat sich nichts mehr getan. Doch jetzt geht die Stadtverwaltung verstärkt zur Sache: Aktuell baut sie ein neues Warnsystem in Grevenbroich auf.

 Stadtsprecher Stephan Rnner (r.) und Hausmeister Martin Gluch an der neuen Sirene, die seit dieser Woche auf dem Dach des Neuen Rathauses steht.

Stadtsprecher Stephan Rnner (r.) und Hausmeister Martin Gluch an der neuen Sirene, die seit dieser Woche auf dem Dach des Neuen Rathauses steht.

Foto: Wiljo Piel

Beim Warntag heulten landesweit die Sirenen. In Grevenbroich allerdings nicht, dort blieb es am Donnerstag still. Der Grund: Mit nur einem betriebsbereiten Warnsystem lohne es sich nicht, an der Aktion teilzunehmen, argumentiert Rathaussprecher Stephan Renner. Beim nächsten Warntag am 5. September will sich die Stadt aber an der „Heulerei“ beteiligen. Bis dahin soll das Sirenen-Netz deutlich ausgebaut werden.

Vor zwei Jahren, im März 2017, wurde die erste Hochleistungs-Sirene der Stadt auf einem Mast am Feuerwehr-Gerätehaus in Frimmersdorf montiert. In einem Radius von 900 bis 1800 Metern soll die Warnanlage mit 16 Schalltrichtern gut zu hören sein. Nach der Montage heulte sie zum Test kurz auf, dann wurde es buchstäblich ruhig um die Sirene.

„Es hat bisher keinen Anlass für einen Alarm gegeben“, so Renner auf Anfrage unserer Redaktion. Zwar hätte das Gerät beim Warntag ausgelöst werden können – doch: „Die Sirene wäre dann nur in Frimmersdorf und Neurath zu hören gewesen, also nur in einem Teilbereich unserer Stadt“, meint der Rathaussprecher. Es sei sinnvoller, sich erst dann an der landesweiten Aktion zu beteiligen, wenn es mehr Sirenen gibt. Und daran arbeite die Verwaltung zurzeit. Federführend sind Feuerschutz-Dezernent Claus Ropertz und Feuerwehr-Chef Udo Lennartz.

Die ersten Arbeiten sind bereits erfolgt: Am Wochenanfang wurde eine Sirene auf dem Dach des Neuen Rathauses im Stadtzentrum errichtet. Eine weitere wird zurzeit an der höchsten Stelle des Feuerwehrgerätehauses am Langer Weg in Gindorf montiert. „Darüber hinaus ist eine zusätzliche Mastsirene am Neuenhausener Kirmesplatz geplant. Sie soll voraussichtlich noch im ersten Quartal dieses Jahres in Betrieb genommen werden“, berichtet Stephan Renner.

Weitere Sirenen werden in den kommenden Monaten an der Allrather Grundschule sowie in Barrenstein – in der Nähe der Schützenhalle – aufgestellt. In Gustorf soll eine Warnanlage auf einem Hochhaus aufgestellt werden, voraussichtlich am Eichenweg.  Für eine stadtweite Alarmierung sind etwa 23 Hochleistungssirenen, die vom Aussehen wenig mit den früher weit verbreiteten pilzförmigen Sirenen zu tun haben, erforderlich.

Zurzeit sei die Verwaltung auf der Suche nach weiteren Standorten im Stadtgebiet, um das Netz flächendeckend auszubauen. Wann in jedem Ort eine Sirene stehen wird, ist aber noch nicht abzusehen. „Das hängt auch von unseren finanziellen Möglichkeiten ab“, sagt Stephan Renner. Eine Hochleistungssirene koste immerhin – je nach Ausführung – zwischen 8000 und 12.000 Euro.

Als Standorte kommen neben öffentlichen Gebäuden generell auch Hochhäuser von Gesellschaften oder Privatleuten in Betracht, „um eine größtmögliche Erreichbarkeit von Personen abzudecken, auch über Wälder und Felder hinweg“, berichtet Renner.

Der Ausbau des Sirenen-Warnsystems sei ein zusätzliches Mittel, das bereits existierende Informationsmöglichkeiten ergänzen soll. Aktuelle Meldungen über Gefahrenlagen in der Region – nicht nur bei Bränden, sondern auch bei Unwettern und Umweltkatastrophen – könnten beispielsweise über Social-Media-Kanäle wie Facebook oder über die Warn-App „Nina“ abgerufen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort