Spanisches Sommerfest Paella, Flamenco und viel Spaß beim spanischen Sommerfest Elsen

Elsen · Einst bot der Spanische Elternverein Einwandererfamilien eine Anlaufstelle. Rund 50 Jahre nach den ersten Gastarbeiterströmen sorgt der Verein dafür, dass die aus Spanien stammenden Menschen mit der Kultur ihrer Vorfahren in Kontakt bleiben und ihre Heimatsprache erlernen.

Und einmal im Jahr geht es nur um Spaß und Lebensfreude, nämlich beim Sommerfest.

Trotz nur mittelguten Wetters strömten die Gäste scharenweise nach Elsen auf die Festwiese. Theo Prinz ist 1. Vorsitzender des Vereins. Der Deutsche, der mit einer Spanierin verheiratet ist, saß im Kassenhäuschen und verkaufte Wertmarken. Er hatte alle Hände voll zu tun, die Schlage war lang, wollte gar nicht kürzer werden. Und viele der Wartenden nutzen die Zeit für ein kurzes oder längers Schwätzchen und die Vorfreude auf typisch Spanisches.

Die Paella durfte natürlich nicht fehlen auf dem Preisverzeichnis, ebenso wie Churos, ein Gebäck, in Kakaosauce eingetaucht. „Das schmeckt super lecker“, schwärmte Theo Prinz. Der 54-Jährige ließ sich kurz ablösen, um eine kurze Eröffnungsrede zu halten. Die Hausband des Spanischen Elternvereins, Carretera y Manta, die ausschließlich spanische Musik machte, pausierte für einen Moment. „Hauptsache, wir haben die Sonne im Herzen“, scherzte der Vorsitzende, als es anfing, leicht zu regnen.

Die Schauer zogen rasch vorbei, die gute Stimmung blieb. „Die Menschen leben gerne in Grevenbroich, sie fühlen sich wohl hier, aber manchmal möchten sie auch sie selbst sein“, erklärte der Vorsitzende über das Spanische Gefühl. Celsa Manzanas war mit ihrer siebenjährigen Tochter Carolina gekommen, die zur ersten Tanzgruppe gehörte. „Ich bin mit einem Italiener verheiratet, aber wir reden zu Hause spanisch, verbringen unsere Urlaube bei meinen Verwandten in Spanien“, sagte die 43-Jährige, deren Eltern einst als Gastarbeiter nach Grevenbroich gekommen waren. Die Flamenco-Tänzerinnen – drei Gruppen sollten im Laufe des Abends auftreten – wurden jedes Mal umjubelt. Diesen Tanz zu lernen, ist ein Mosaikstein, um die Kultur der Vorfahren lebendig zu halten. Calamris, Kuchen und Tortilla trugen auf dem Elsener Kirmesplatz zum gelungenen Fest bei.

Vorstandsmitglied Helmut Offer zog am nächsten Tag eine positive Bilanz. Der Überschuss werde unter anderem in Tanzkurse und Sprachunterricht investiert. Die Zeiten, wo sich der spanische Staat an solchen Koste beteiligte, sind längst vorüber.

(barni)
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