Verkehr in Grevenbroich Sonderprüfung aller Betonelemente nach Kölner Unfall

Grevenbroich · Nach dem tödlichen Unfall auf der A3 bei Köln will die Stadt Grevenbroich Gewissheit haben. Darum hat sie eine Sonderprüfung alle Brücken, Lärmschutzwände und Unterführungen angeordnet.

 Im Jahr 1994 wurde der Elsbachtunnel gebaut. Zwischen den Säulen hängen heute Betonelemente, deren Halt nun gecheckt werden soll.

Im Jahr 1994 wurde der Elsbachtunnel gebaut. Zwischen den Säulen hängen heute Betonelemente, deren Halt nun gecheckt werden soll.

Foto: Michael Reuter

Die Stadt hat eine zeitnahe Prüfung aller Betonelemente an städtischen Brücken und Unterführungen angeordnet. Anlass dafür ist der tragische Unfall auf der Autobahn A3 bei Köln-Dellbrück. Dabei hatte sich ein tonnenschweres Betonelement aus der Verankerung gelöst und war auf einen Kleinwagen gefallen. Eine 66 Jahre alte Kölnerin starb noch am Unfallort.

Auch am Elsbachtunnel oder an der Lärmschutzwand entlang der Neuenhausener Straße gibt es große Platten, die das Bauwerk dahinter gegen Spritzwasser, Regen und Steinschlag absichern. Unmittelbar nach dem Unfall in Köln hatte die Grevenbroicher FDP-Ratsfrakion eine Reihe von Fragen zur Sicherheit der Grevenbroicher Straßenbauwerke gestellt. Sie kommen bei der Ratssitzung in der kommenden Woche auf die Tagesordnung. Unabhängig davon habe sich die Verwaltung jedoch dazu entschlossen, eine Sonderkontrolle anzuordnen.

„Generell hat die letzte Prüfung der Bauwerke bei uns im Jahr 2017 stattgefunden“, sagte eine Stadtsprecherin. Alle fünf Jahre würden die Bauwerke inspiziert. Doch nach dem tödlichen Unfall bei Köln will man nicht auf die nächste Prüfrunde warten. „Auch wenn 2017 keine Schäden in Grevenbroich entdeckt worden sind“, so die Sprecherin. Zudem seien die äußerlich sehr ähnlich aussehenden Betonelemente in der Schlossstadt anders befestigt als die im Vergleich dazu noch junge Betonplatte in Köln. Da ist zum Beispiel der Elsbachtunnel, der 1994 gebaut wurde. Dort hielten Schwerlastdübel die Platten fest an Ort und Stelle. Zudem seien die schweren Elemente zusätzlich durch Seile dagegen gesichert, dass sie plötzlich auf die Fahrbahn kippen und dabei schlimmstenfalls Autos unter sich begraben.

Die doppelte Sicherung werde jetzt außerplanmäßig überprüft, heißt es aus dem Rathaus. Zudem seien die Stadtbetriebe „in einem engen Austausch mit den Fachleuten und Behörden des Landes NRW und des Bundes. In Köln wurden jetzt weitere sechs Betonplatten mit maroden Halterungen entdeckt und demontiert.

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