Ehrenamtler engagieren sich für ihren Ort Solar-Laternen beleuchten jetzt die historischen „Jässje“ in Gindorf

Gindorf · Die alten Gassen sind beliebte Abkürzungen in Gindorf. Doch in der Dunkelheit mieden viele Ortsbewohner diese kurzen Wege, weil Laternen fehlten. Das hat sich jetzt geändert.

 Die historischen Gassen sind jetzt in den Abendstunden beleuchtet.

Die historischen Gassen sind jetzt in den Abendstunden beleuchtet.

Foto: Gindorf e.V.

Manche Dinge brauchen ihre Zeit: Schon im Dorfentwicklungsplan, der 1997 erstellt, aber nie in Gänze realisiert wurde, war festgehalten worden, dass die historischen Gindorfer Gässchen einen großen Nachteil hatten: Es fehlte ihnen an einer Beleuchtung. Nun, 26 Jahre später, ist dieses Manko beseitigt worden. Die drei „Jasse“ wurden mit Laternen ausgestattet. Der Verein „Gindorf e.V.“ hat sich dafür ins Zeug gelegt, dass endlich „Licht ins Dunkle“ kam.

„Schon lange war es vielen Gindorfern ein ,Dorn im Auge‘, dass die Gassen entweder nur im Hellen oder abends nur mit Hilfe einer Taschenlampe begehbar waren“, sagt Ditmar Kremer, Sprecher von „Gindorf e.V.“. Während der dunklen Jahreszeit seien die recht schmalen Wegeverbindungen oftmals aus Sicherheitsgründen gar nicht erst benutzt worden. Sie waren so etwas wie Angsträume. Und so mancher lud im Schutze der Dunkelheit dort sogar seinen Müll ab. Eine mehr als unerfreuliche Situation.

Nachhaltige Lösung: Solar-Laternen mit Akku-Speicher.

Nachhaltige Lösung: Solar-Laternen mit Akku-Speicher.

Foto: Gindorf e.V.

In der Vergangenheit war bereits mehrfach versucht worden, diesen Zustand zu verändern. Zuletzt hatte sich 2015 der örtliche Ratsherr Markus Schumacher (FDP) vergebens um eine Beleuchtung bemüht. Anfang des vergangenen Jahres startete „Gindorf e.V.“ dann einen erneuten Anlauf und bat Jürgen Linges (SPD), den Vorsitzenden des städtischen Planungsausschusses, um Unterstützung. Es folgte ein entsprechender Antrag an die Stadtbetriebe, der im vergangenen Sommer positiv beschieden wurde.

Bei einer mit der NEW abgestimmten Prüfung hatten die Stadtbetriebe im Vorfeld festgestellt, dass sich unter den engen Gassen kein Stromnetz befindet. Da eine Netzerweiterung zum einen kostenintensiv, zum anderen wegen der geringen Breite der Wegeverbindungen kaum möglich ist, wurden Solar-Laternen mit Akku-Speichern angeschafft. Jede Gasse erhielt ein Exemplar.

Die historischen Gindorfer „Jässje“ verbinden seit jeher das „Altdorf“ mit dem „Hamm“. Sie werden intensiv genutzt – wer zum Einkaufen, zum Bus, zum Bahnhof, zum Kindergarten oder zur Schule will, kommt per Pedes oftmals schneller zum Ziel als mit dem Auto. Schon die Dorfentwicklungsplaner stellten 1997 fest, dass die Gassen eine „wertvolle Ergänzung des Straßensystems“ seien und „auf keinen Fall verschwinden“ dürften.

Ein nächstes Projekt, das sich der Verein „Gindorf e.V.“ auf seine Fahnen geschrieben hat: Er plant Straßenschilder mit den Namen, die der Volksmund den drei Gassen einst verliehen hat. Dafür muss allerdings noch etwas in der Ortshistorie geforscht werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort