Veranstaltung in Grevenbroich Spritziger Apfeltag in der Villa Erckens

Grevenbroich · Der 14. Apfeltag in der Villa Erckens war ein Erfolg. Junge und ältere Menschen konnten am Sonntag viel über die Frucht sowie die verschiedenen Sorten erfahren.

Zahlreiche verschiedene Apfelsorten standen den Besuchern zur Auswahl.

Zahlreiche verschiedene Apfelsorten standen den Besuchern zur Auswahl.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Der Andrang beim mittlerweile 14. Apfeltag in der Villa Erckens war wieder groß: Nach genau einer Stunde waren bereits 99 Menschen in die Ausstellung gekommen, der Andrang sollte auch am Nachmittag groß bleiben. Thomas Krauß und Wolfgang Rieve informierten das Publikum im Museum, draußen musste Jürgen Nicolin, der einen Gartenbaubetrieb in Grevenbroich hat, so manche Fragen rund um den Apfelbaum beantworten.

Kulturamtsleiter Stefan Pelzer-Florack fiel auf, dass verstärkt junge Leute von der Faszination des Apfels angezogen werden. Das ältere Publikum war aber auch wieder vertreten. Margret Rieve stand als Ansprechpartnerin in einem Raum mit Dutzenden von Schalen mit seltenen Apfelsorten zur Verfügung. Die Schafsnase war dort ebenso zu bewundern wie der Rheinische Winterrambur und viele, viele weitere Sorten, die zum Teil extrem selten sind. Und die es in kaum einem Geschäft zu kaufen gibt. Was sie nicht wusste, wusste ihr Mann Wolfgang. Das Paar hat eine große Streuobstwiese in Bad Münstereifel. Auf 2,5 Hektar wachsen hundert verschiedene Apfelsorten – 80 waren jetzt in der Ausstellung zu sehen.

Viele Interessierte besuchten den Vortrag von Experte Thomas Kraus.

Viele Interessierte besuchten den Vortrag von Experte Thomas Kraus.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Elke Krauß bot im Vorraum unter anderem Apfelsenf mit Zimt und Apfelgelee an. Und sie verkaufte so manches Stück Apfelkuchen, der Vortragsraum wurde nach dem Vortrag von ihrem Mann Thomas zum erweiterten Café hergerichtet. Schnell waren wieder alle Plätze besetzt. „Den Horneberger Pfannkuchen, das ist eine Apfelsorte, haben meine Frau und ich in Norddeutschland entdeckt. Er hat uns so gut geschmeckt, dass wir uns dann einige Bäume haben schicken lassen“, erklärte Thomas Krauß. So etwas würden auch andere Obstliebhaber machen mit der Folge, dass seltene Sorten wieder in der Republik verteilt werden. Das interessierte Publikum erfuhr unter anderem, dass der Rote Eiserapfel  sieben Monate lang gelagert werden kann. Das mache ihn so besonders. Die Apfelsorte Geheimrat Dr. Oldenburg wurde als das richtige Obst für Apfelallergiker angepriesen und der Gelbe Düsseldorfer wächst auch auf der Wiese der Eheleute Rieve in Bad Münstereifel. Und er freut sich, dass seine Söhne in Köln ebenfalls alte Apfelsorten züchten.

Die große Resonanz begründete Thomas Krauß gestern mit einer Rückbesinnung auf alte Werte, die dieser besonders belastenden Zeit geschuldet sei. Außerdem seien Äpfel gesund. Trotzdem wunderte er sich, wie viele Menschen wieder gekommen waren: Alte Bekannte, aber auch neue Gesichter. Rieve hob hervor, dass RWE auf den früheren Tagebauflächen über 3000 Obstbäume gepflanzt hätten. Die Sorten hatte er selber aussuchen dürfen.

 Die einzelnen Apfelsorten waren mit informativen Karten gekennzeichnet.

Die einzelnen Apfelsorten waren mit informativen Karten gekennzeichnet.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Einen Haken hat der Apfel-Hype: Die seltenen Sorten von den Streuobstwiesen, die nicht mit den Äpfeln verglichen werden könnten, die es im Supermarkt zu kaufen gibt, seien kaum irgendwo käuflich zu erwerben. Kein Wunder, dass sich die Besucher gestern reichlich mit Äpfeln eindeckten.  Wolfgang Rieve hatte einen Tipp für Gartenbesitzer parat: Selber Apfelbäume pflanzen. Man könne einen Baum zum Beispiel so so veredeln, dass er drei verschiedene Sorten Äpfel trägt, die zu unterschiedlichen Zeiten gepflückt werden können. Zu diesem Thema wäre der Profi Jürgen Nicolin der richtige Ansprechpartner. „Der Apfel ist seit Jahrtausenden ein Kulturgut“, erklärte Nicolin gegenüber der Redaktion. Es gebe allein in Deutschland rund 3000 Apfelsorten. Und er zeigte vor der Villa Erckens kleine Zieräpfel, die sehr unterschiedlich sind in Bezug auf die Farbe der Blätter und der Früchte und die vor allem eine Zierde für den Garten sind. Auch bei ihm herrschte reger Andrang. Vielen Besucher ließen sich Fragen rund um den Apfel beantworten.

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