Jugendarbeit in Grevenbroich „Singpause“-Ferienaktion für Flüchtlingskinder aus fünf Ländern

Grevenbroich · „Mah Nà Mah Nà“ – der Song ertönte im Gruppenraum des TuS Grevenbroich, wo ihn geflüchtete Kinder und Jugendliche aus fünf Ländern anstimmten. Die Aktion war Teil einer Ferienaktion der Musikschule des Rhein-Kreises Neuss und der Stadt Grevenbroich im Rahmen des Projekts „Singpause“.

 Singpause-Lehrer Marius Schmidhofer und pädagogische Kräfte des Vereins Alte Feuerwache mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen.

Singpause-Lehrer Marius Schmidhofer und pädagogische Kräfte des Vereins Alte Feuerwache mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen.

Foto: Rhein-Kreis Neuss/Stefan Büntig

Auf der Suche nach einem Ferien-Angebot für geflüchtete Kinder und Jugendliche zur Unterstützung beim Spracherwerb war das Jugendamt der Stadt auf die „Singpause“ gestoßen. Seit zehn Jahren läuft das Angebot der Musikschule erfolgreich an den Grevenbroicher Grundschulen. Sofort hatten sich im Kollegium der Musikschule Fachpädagogen gefunden, die bereit waren, während ihres Urlaubs das besondere Sing-Angebot für geflüchtete Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 16 Jahren zu ermöglichen.

Mit Unterstützung des Jugendamts konnte es losgehen. Montags, mittwochs und freitags wurden die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine, Afghanistan, Syrien, dem Irak und dem Iran mit Hilfe des Busunternehmens Fücker in ihren Flüchtlingsunterkünften abgeholt. Schnell waren Sprachbarrieren und anfängliche Scheu überwunden und die Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren offensichtlich. Es wurden Übungen zum Stimmsitz und zur inneren Tonvorstellung, zu Melodiebildung und Rhythmus gemacht. Zudem konnten verschiedene Instrumente ausprobiert und zur Begleitung der Lieder eingesetzt werden.

„Ein tolles Angebot, das sowohl die kleinen Kinder als auch die Jugendlichen gleichermaßen angesprochen hat“, resümiert Birte Strommenger vom Jugendamt. Ermöglicht wurde es durch die zusätzliche Bereitstellung von Fördermitteln durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Projektes „Heimat:Musik“, das vom Landesverband der Musikschulen in NRW konzipiert und organisiert wird.

„Ich freue mich sehr über die tolle Entwicklung der Kinder und Jugendlichen während der Projektwochen“, sagt Musikschulleiterin Ruth Braun-Sauerwein. Besonders begrüßt sie es, dass die Kinder, die ab August eine Grundschule besuchen, auch weiterhin gefördert werden können. Zum Hintergrund erläutert Braun-Sauerwein: Mit dem Projekt „Singpause“ und dem Landesprogramm „JeKits“ könne allen Grevenbroicher Grundschülern ein elternbeitragsfreier Musikunterricht ermöglicht werden.

(NGZ)
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