Grevenbroich Grevenbroich seit 2002 um neun Hektar geschrumpft

Grevenbroich · Bei einer Diät spräche man von einem Ping-Pong-Effekt, für den offenbar mal dicker und mal dünner werdenden Grevenbroicher Speckgürtel muss allerdings noch eine Erklärung gefunden werden: In den vergangenen zwölf Jahren ist die Fläche der Schlossstadt erst geschrumpft und dann wieder gewachsen - wenn auch nicht auf das einstige Niveau. Das geht aus dem Kommunalprofil des Statistischen Landesamtes hervor.

Demnach erstreckte sich das Gebiet der Schlossstadt 2002 über rund 10 260 Hektar, 2006 waren es zwischenzeitlich nur noch 10 246 Hektar, inzwischen hat sich die Fläche auf 10 251 Hektar eingependelt. Legt man die Maße eines Fußballfeldes mit 68 mal 105 Meter zu Grunde, dann ist Grevenbroich im Vergleich zu 2002 um eine Fläche von 14 Fußballfeldern geschrumpft.

Ein Sprecher des Statistischen Landesamtes verwies auf zwei mögliche Erklärungen. "Zum einen könnte es an einem Flächentausch mit einer anderen Kommune liegen", meint er. "Solche Flächen werden mitunter verrechnet und sind nicht immer gleich groß. Wenn eine der beiden Flächen mehr wert ist, wird dafür im Tausch zum Beispiel eine größere abgegeben." Im Rathaus gab es gestern allerdings keine Erklärung dazu.

Möglicherweise spielt im Falle Grevenbroichs aber auch ein zweiter, ganz anderer Faktor, den der Sprecher des Landesamtes nennt, eine entscheidende Rolle. "Im Zuge von Neuvermessungen kann es zu Korrekturen bisheriger Größenangaben kommen", sagte er. Dies liege darin begründet, dass die Liegenschaftskataster und Flurstücke oft schon vor Jahrzehnten berechnet wurden - mit den damaligen Möglichkeiten. "Inzwischen gibt es jedoch modernere Vermessungstechniken. Das Ergebnis weicht dann mitunter von den alten Angaben ab und wird angepasst." Dies sei nichts Ungewöhnliches.

In der Tat spiegelt sich dies auch in Zahlen des Statistischen Bundesamtes wider. Im unlängst herausgegebenen Statistischen Jahrbuch wurde Deutschland mit einer Fläche von 35,734 Millionen Hektar ausgewiesen, zuvor waren es 35,717 Millionen Hektar. Auch dabei galten neue Vermessungstechniken als zentrale Erklärung.

(abu)
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