Fahhrad-Aktion in Grevenbroich Schüler wollen ihre Rekordzahl beim Stadtradeln knacken

Grevenbroich · Die Schüler des Pascal-Gymnasiums machen ihre Räder fit für das nächste Stadtradeln, das am 26. Mai startet. Im vergangenen Jahr schnitten die Mädchen und Jungen besonders gut ab und erstrampelten 85.585 Kilometer. Lässt sich diese Rekordzahl noch steigern?

Die Schüler des Pascal-Gymnasiums bereiten sich auf das Stadtradeln vor. Beim Räder-Check schaute auch der Bürgermeister vorbei.

Die Schüler des Pascal-Gymnasiums bereiten sich auf das Stadtradeln vor. Beim Räder-Check schaute auch der Bürgermeister vorbei.

Foto: Dieter Staniek/Stan

Der 13-jährige Constantin Neumann hat aus besonderem Grund sein Rad mit in die Schule gebracht. Denn die Fahrrad-AG des Pascal-Gymnasiums hatte angeboten, die Räder zu checken und eventuell zu reparieren. Beides weist auf ein besonderen Ereignis hin: Denn schließlich steht Grevenbroich kurz vor der Aktion „Stadtradeln“, bei der es vom 26. Mai bis 15. Juni darum geht, kräftig in die Pedale zu treten und möglichst viele Kilometer zu sammeln.

Im vergangenen Jahr waren so 188.400 Kilometer zusammengekommen. Großen Anteil daran hatten die Schülerinnen und Schüler des Pascal-Gymnasiums, die allein 85.585 Kilometer zusammen radelten. Auch bei den Teilnehmern war das Pascal-Gymnasium mit 693 Mädchen und Jungen an der Spitze.

„Hier hinten hat das Rad immer geeiert“, sagt Constantin Neumann. Das wurde ebenso behoben wie die Speichen, die neu zentriert werden mussten. Zudem gab es neue Bremsbeläge. Derweil bestaunt Nurdic Pardeci die nagelneue Schraube, die nun seinem Rad Stabilität gibt. Zudem bekam der 16-Jährige neue Reifen, und auch die Bremsanlage wurde justiert.

Hilfe bekamen die Schüler vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) in Gestalt von Friedel Kievelitz. Er hatte einen Techniker mitgebracht, der alles Werkzeug dabei hatte, um die Räder fit für das Stadtradeln zu machen. Auch Ingo Mosisch vom „Kleinen Radladen“ in Gustorf war mit dabei, um die Räder zu überprüfen und notfalls zu reparieren. „Wir machen im Grunde genommen alle Verschleißsachen wie Bremsen und Schaltung“, sagt Mosisch, denn: „Das sind die Komponenten am Fahrrad, die täglich gebraucht werden und wenig Beachtung finden.“

„Wir machen diesen Reparaturtag vor dem Stadtradeln zum ersten Mal und wollen das künftig wiederholen“, sagt Lehrer Tim Gockel, der die Fahrrad-Reparatur-AG der Schule leitet. Im vergangenen Jahr habe er erlebt, dass einige Schülerinnen und Schüler nicht mitmachen konnten, weil die Fahrräder nicht in Ordnung waren. Letztlich gehe es darum, dass alle Schüler mitmachen könnten, wobei Gockel natürlich auch im Blick hat, ob die Teilnehmerzahl des Gymnasiums beim Stadtradeln noch gesteigert werden kann.

Die Fahrrad-AG werde auf jeden Fall dabei sein. Einmal in der Woche komme sie zusammen, um gemeinsam alle Geheimnisse eines Rades zu entdecken. „Wir wenden uns vor allem an Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.“ Sie kämen aus der Ukraine, aber auch aus Afghanistan oder aus der Türkei. Inzwischen ist der Bürgermeister eingetroffen, der alle sportlichen Aktivitäten unterstützen möchte. Das sei nun mal besser als zu Hause herumzusitzen. Und radeln könne man in Grevenbroich gut, sagt Klaus Krützen, denn „Wir sind definitiv eine fahrradfreundliche Stadt.“ Natürlich müsse die Stadt für die Radler noch einige Hausaufgaben machen. Daher arbeite man eng mit dem ADFC zusammen. „Grundsätzlich glaube ich aber, dass man es relativ sicher machen kann, wenn man sich in Grevenbroich mit dem Fahrrad fortbewegen möchte.“

Ganz anders sieht das Radexperte Ingo Mosisch. Die Frage nach der fahrradfreundlichen Stadt beantwortet er mit einem klaren „Nein:“ Er bemängelt, dass „vernünftige Radwege“ nicht zum Zentrum und vor allem zu den Schulen hinführen. Da gebe es zum Beispiel Fahrradstreifen auf den Straßen, etwa Am Hammerwerk, aber dieser Weg ende abrupt vor einer großen Kreuzung. „Da müssen die Kinder, die nach Orken zur Schule fahren, immer über diesen neuralgischen Punkt.“ Dies gelte auch für andere Straßen in der Stadt, meint Ingo Mosisch: „Die Fahrradwege sind nicht vernünftig verbunden.“

„Manches ist noch in der Planung, und daher ist noch nicht alles sichtbar“, sagt der Bürgermeister. „Es bedarf natürlich auch eines erhöhten Verständnisses unserer Autogesellschaft, dass da etwas im Wandel ist“, sagt Krützen. Das „Stadtradeln“ sei auch ein Ausdruck dieses Wandels. „Wir wollen vor allem junge Menschen für das Thema Radfahren sensibilisieren. Denn das hat ja auf der einen Seite mit Sport und Bewegung, auf der anderen viel mit dem Klimaschutz zu tun.“

Die Schüler des Pascal Gymnasiums jedenfalls freuen sich auf das Stadtradeln. Denn nun können sie mit optimal eingestellten Rädern daran teilnehmen – und vielleicht den Rekord des vergangenen Jahres brechen.

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