Schulen in Grevenbroich Schüler gedenken in Auschwitz der Opfer des Nationalsozialismus

Grevenbroich · 83 Schüler der Diedrich-Uhlhorn-Realschule und des Erasmus-Gymnasiums fuhren ins ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Welche Stätten sie noch besichtigten und wann die nächste Fahrt ansteht.

Mit dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte haben sich 83 Schülerinnen und Schüler der Diedrich-Uhlhorn-Realschule und des Erasmus-Gymnasiums befasst. Sie hatten bei einer Gedenkstättenfahrt das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz besucht. „Das sollte jeder mal gemacht haben“, sagt Paula, eine der Teilnehmerinnen. Sie hatte sich in den Herbstferien gemeinsam mit den anderen Schülern von beiden weiterführenden Schulen sowie mit einigen Lehrkräften auf den Weg nach Polen gemacht. Insgesamt vier Tage war die Gruppe unterwegs.

Zum Gedenken an die Opfer der Nationalsozialisten legten die Jugendlichen Gegenstände auf den Gleisschwellen im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz nieder. 
  Foto: DURS

Zum Gedenken an die Opfer der Nationalsozialisten legten die Jugendlichen Gegenstände auf den Gleisschwellen im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz nieder. Foto: DURS

Foto: DURS

Kern der Fahrt war das Gedenken an die Opfer des Holocausts im ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Im Gebäude der sogenannten „Sauna“ auf dem Gelände von Auschwitz-Birkenau verlasen die Schüler die mehr als 200 Namen der Opfer des Nationalsozialismus, die ihren Lebensmittelpunkt in Grevenbroich hatten. Anschließend legten sie persönliche Gedenkgegenstände auf den Schwellen der Gleise nieder, über die die Züge mit den Opfern nach Auschwitz gerollt waren.

Ebenfalls besichtigte die Gruppe aus Grevenbroich das ehemalige Ghetto Krakau und Oskar Schindlers ehemalige Fabrik. Schindler (bekannt durch den Film „Schindlers Liste“) rettete jüdischen Zwangsarbeitern das Leben, indem er erklärte, dass sie unabkömmlich für die Produktion in seiner Fabrik seien.

Im Rahmen der Kooperation beider Schulen gehört die gemeinsame Gedenkstättenfahrt zum festen Programm. Wegen der coronabedingten Reisebeschränkungen war die Fahrt, die sonst stets in den Osterferien auf dem Programm stand, zwei Jahre lang nicht möglich. „Ich bin tief beeindruckt vom Engagement der Jugendlichen, deren politisch-historisches Interesse ungebrochen ist“, erklärt Sebastian Potschka, Geschichtslehrer an der Diedrich-Uhlhorn-Realschule und Leiter der Studienfahrt.

Bereits seit 2010 organisiert Potschka solche Gedenkstättenfahrten, er hat in den vergangenen Jahren nahezu 2000 Jugendliche und Erwachsene nach Auschwitz begleitet. Bereits in den Osterferien 2023 ist die nächste Fahrt nach Auschwitz mit mehr 130 Teilnehmern geplant, dann wieder mit Schülerinnen und Schülern aller fünf weiterführenden Schulen der Stadt.

(NGZ)
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