Hilfsorganisation in Grevenbroich Das DRK im Corona-Einsatz

Grevenbroich · Schulungen nach Mobbing-Vorwürfen im Rettungsdienst ruhen während der Krise.

 Das Rote Kreuz ist nicht nur im Rettungsdienst, hier die Wache an der Parkstraße,  wegen der Corona-Pandemie stark gefordert.

Das Rote Kreuz ist nicht nur im Rettungsdienst, hier die Wache an der Parkstraße,  wegen der Corona-Pandemie stark gefordert.

Foto: Dieter Staniek

Gleich an mehreren Stellen ist das Rote Kreuz in der Corona-Krise gefordert – etwa im Rettungsdienst. „Wir sind permanent dabei, die Fahrzeuge zu desinfizieren“, erklärt Marc Dietrich, Geschäftsführer des Kreisverbandes Grevenbroich. Schutzkleidung müsse wegen der Infektionsgefahr häufig genutzt werden. „Wenn der Leitstelle von Fieber und Husten berichtet wird, dann legen die Rettungsdienstler direkt Einweg-Schutzanzug, Handschuhe und Brille an.“ In anderen Fällen erfolge die Erst-Anamnese am Einsatzort „mit genügend Abstand zum Patienten. Bei Bedarf wird ebenfalls Schutzkleidung genutzt.“

Eine weitere Aufgabe in der Corona-Krise: „Mit 50 Helfern sind die Kreisverbände Grevenbroich und Neuss im Test-Center am Neusser Nordbad eingebunden“, sagt Dietrich, der auch Vorstandssprecher des Neusser Verbandes ist. Beide Verbände unterstützen den Rhein-Kreis zudem bei Vorbereitungen. „Wenn wegen Corona die Krankenhäuser in Grevenbroich und Dormagen voll gelaufen sein sollten, können wir mit drei Einsatzgruppen mit je 33 Helfern dort Zelte für die Patientenannahme aufbauen.“ Eine andere Herausforderung beim Kreisverband Grevenbroich ruht zurzeit: Nach den Mobbing-Vorwürfen von Mitarbeitern der Rettungswache Parkstraße gegen zwei Kollegen im Bereich des Rettungsdienstes – gegen einen läuft laut Dietrich ein Kündigungsverfahren – war die Aufbereitung der Vorfälle angelaufen. Er führte viele Gespräche, der Kreisverband will nun mit einem externen Moderator Vertrauen stärken, Kommunikation verbessern. „Doch wegen Corona sind zurzeit keine Schulungen möglich, sie soll es nach der Krise geben“, sagt Dietrich. Er betont, „dass die Rettungsdienstmitarbeiter einen tollen Job machen.“ Noch „keinen konkreten Tatverdacht“ hat die Polizei, wie Sprecherin Daniela Dässel erklärt, bei Bränden, die sich ereigneten, nachdem die Vorfälle öffentlich wurden.

In Knechtsteden stand der Pkw eines Rot-Kreuz-Mitarbeiters, der an der Aufklärung der Vorkommnisse beteiligt war, in Flammen. In der Rettungswache Frimmersdorf erlosch ein Feuer wohl von selbst. Die Polizei geht von Brandstiftung beziehungsweise versuchter Brandstiftung aus. Ob ein Zusammenhang mit den Vorfällen an der Wache Parkstraße besteht, stehe nicht fest.

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