Gute Laune an der Grevenbroicher Merkatorstraße Rock-Musik und Schotten-Klänge beim Sommerfest der Existenzhilfe

Grevenbroich · Das achte Sommerfest der Existenzhilfe war trotz des angekündigten Unwetters sehr gut besucht. „Wir konnten reichlich Gäste begrüßen, die mit ihren Familien einen schönen Tag verbracht haben“, bilanzierte Geschäftsführer Wolfgang Norf.

 Beim Sommerfest der Existenzhilfe gehörte die Grevenbroicher Kult-Band „Last Order“ zu den Garanten für Stimmung.

Beim Sommerfest der Existenzhilfe gehörte die Grevenbroicher Kult-Band „Last Order“ zu den Garanten für Stimmung.

Foto: Andreas Woitschützke

Neben Speisen vom Grill und kalten Getränken wurde den Besuchern auch ein abwechslungsreiches musikalisches Programm geboten: „Dance on“ aus Gustorf, die „Erft Area Pips & Drums“ und die Kultband „Last Order“ brachten ihre Hits zu Gehör.

 Zusammengerechnet versorgen die Mitarbeiter der Existenzhilfe dienstags und freitags rund 700 Erwachsene und deren Kinder, die ihre Bedürftigkeit nachgewiesen haben. Sie dürfen sich für einen Euro pro Einkauf dort mit Lebensmitteln eindecken. „Zu unseren Kunden zählen Studenten ohne Bafög, Hartz-IV- und Sozialhilfeempfänger sowie Rentner und Berufstätige mit sehr geringem Einkommen“, sagt Norf. „Wobei wir uns wünschen würden, dass noch mehr Ältere unser Angebot wahrnehmen, wir wollen sie motivieren, zu uns zu kommen.“

Norf berichtet von einer älteren Frau. „Sie konnte, wie viele andere ältere Menschen, meist ab dem 20. des Monats lediglich Toastbrot mit Erdbeermarmelade essen. Nachdem sie eine Weile regelmäßig bei uns einkaufen war, hat sie mir gestanden, dass sie nun sogar einmal im Monat zum Friseur gehen kann.“ Mit dem einen Euro für jeden Einkauf und mit Spenden finanziert die Existenzhilfe ihren Betrieb. Die meisten der rund 100 Mitarbeiter sind ehrenamtlich dort beschäftigt. Andere nehmen an Eingliederungsmaßnahmen des Jobcenters teil.

Die meisten Lebensmittel kommen von umliegenden Supermärkten, Bäckereien, Bauern, Einzelhändlern, Gastronomen oder Großhändlern, einen kleineren Prozentsatz der Waren bezieht die Existenzhilfe laut Norf aus Überproduktionen großer Firmen. „Von montags bis freitags fahren wir die Stellen in festen Touren mit unseren fünf Fahrzeugen und bekommen sehr viele Lebensmittel zusammen.“

Dringend werden noch ehrenamtliche Fahrer gesucht, gerne Menschen im Rentenalter, die sich engagieren wollen. Die Existenzhilfe hat zahlreiche Stammkunden, rät aber auch denen, die erst am Monatsende kommen, wenn es knapp wird: „Sie sollten den ganzen Monat über zu uns kommen und sich lieber ein paar Euro zur Seite legen“, sagt Wolfgang Norf.

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