Schützen bauen ihren Majestäten ein prächtiges Schloss Ein Residenz-Gigant in Frimmersdorf

Frimmersdorf · Der Schützenzug „Freicorps Lützow“ setzt neue Maßstäbe in Sachen Residenz-Bau. Für das Schützenkönigspaar Dirk und Ute Abels bauten die Schützen eine gewaltige Festung. Am Donnerstag, 12. September, wird die Residenz eröffnet.

 Wie eine richtige Festung. Die graue Farbe und die Steine an der Fassade lassen die Residenz äußerst echt aussehen.

Wie eine richtige Festung. Die graue Farbe und die Steine an der Fassade lassen die Residenz äußerst echt aussehen.

Foto: Dieter Staniek

Beinahe fünf Meter ragen die Türme in die Höhe. Die Front der Residenz misst stattliche zwölf Meter. Damit die Festung bei ihrem enormen Gewicht nicht umkippt, sorgen ein Dutzend Wassertanks mit je 1.000 Litern Inhalt für die Stabilität des Kolosses. Bei einem solchen Prachtbau bleiben die Bewunderer natürlich nicht aus. Selbst Menschen, die nicht aus Grevenbroich kommen, haben bereits bei der Residenz Halt gemacht, um sie zu fotografieren.

Kopf des Projektes ist Ralf Claßen, der Zugführer des „Freicorps Lützow“, dem der Schützenkönig Dirk Abels angehört. „Anstatt einer Residenz mit dem klassischen Tannengrün haben wir uns überlegt, eine große Burg aus Holz zu bauen“, sagt Claßen. Die Bauzeit der Residenz habe etwa vier Wochen betragen. „Die Planungen laufen jedoch schon seit September 2017“, sagt Schützenkönig Dirk Abels. Die lange Vorbereitung hat sich gelohnt. Die eindrucksvolle Festung ist rechtzeitig fertig geworden und steht nun am Rückertsgraben in Frimmersdorf.

 Ute und Dirk Abels während der Bauarbeiten an ihrer Residenz. Schwere Wassertanks stabilisieren ihre Festung.

Ute und Dirk Abels während der Bauarbeiten an ihrer Residenz. Schwere Wassertanks stabilisieren ihre Festung.

Foto: Dieter Staniek

Auch umwelttechnisch ist die Burg etwas Besonderes. Für den Bau mussten keine Bäume gefällt werden. „Der Großteil des verwendeten Materials wäre sonst auf dem Müll gelandet. Nur Kleinigkeiten mussten hinzugekauft werden“, erklärt der Schützenkönig. Dadurch habe man zum einen Kosten sparen können und zum anderen keinen zusätzlichen Müll produziert. Wenn das Schützenfest nächste Woche vorbei ist, wird die Residenz wahrscheinlich wieder in ihre Einzelteile zerlegt und anschließend entsorgt. Möglich wäre aber auch, dass sich ein Käufer für das Bauwerk findet, denn die Schützen haben ihre Residenz bereits im Internet zum Verkauf angeboten.

Die künstlerische Gestaltung der Residenz übernahmen Rene Schüller und seine Frau Jacqueline. Im Gegensatz zu den meisten Schützenfest-Bauten haben die beiden versucht, die Frimmersdorfer Residenz wie eine echte Festung wirken zu lassen. „Die graue Farbe und die 3D-Steine auf der Außenwand lassen die Burg so real wie möglich aussehen“, erzählt Schüller, der die Malerei in der Freizeit betreibt. Wenn es dunkel wird, erscheint die Burg noch eindrucksvoller. Mit Lichterketten wird der Bau angeleuchtet, damit die Schützen auch nachts zur Residenz finden. Wie viel Arbeit in der prächtigen Burg steckt, weiß Rene Schüller: „zwischen 800 und 1.000 Arbeitsstunden sind insgesamt  locker zusammengekommen“, sagt der Schütze.

Bei der vielen Arbeit hatte das Freicorps laut Schützenkönigin Ute Abels tatkräftige Unterstützung. „Auch die Frauen und Kinder haben in den vergangenen Wochen mit angepackt“, erzählt die Frimmersdorferin. Mit ihr und ihrem Mann Dirk erlebt das Dorf in diesem Jahr übrigens eine Premiere. Die Abels sind das erste Schützenkönigspaar, das bereits einmal zuvor, nämlich 2005, König und Königin war. Die Vorfreude der beiden, aber auch vom gesamten „Freicorps Lützow“ auf das am Samstag beginnende Schützenfest ist riesig, denn ihre prachtvolle Residenz ist mittlerweile fertig und einsatzbereit. Am Donnerstag werden bei der offiziellen Eröffnung der Residenz bis zu 200 Gäste erwartet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort