Diskussion um Feuerwerk in Grevenbroich Rat lehnt Feuerwerks-Verbot ab

Grevenbroich · Der Stadtrat gab der Deutschen Umwelthilfe (DUH) jetzt einen Korb: Deren Forderung nach einem Verzicht auf das Silvester-Feuerwerk in Grevenbroich wollten die Politiker nicht folgen.

 Die Stadt Grevenbroich hält am Silvester-Feuerwerk fest.

Die Stadt Grevenbroich hält am Silvester-Feuerwerk fest.

Foto: dpa, flm

Die Fraktionen befanden sich damit im Einklang mit der Stadtverwaltung, die sich bereits im Vorfeld deutlich gegen ein Böller-Verbot ausgesprochen hatte. Martina Suermann (Mein Grevenbroich) forderte die Verantwortlichen im Rathaus allerdings zu einer Überprüfung auf. Angesichts der mit den Böllern verbundenen Feinstaubbelastung solle sie klären, ob auf Feuerwerke, die außerhalb von Silvester genehmigt werden müssen, künftig verzichtet werden könne. Gemeint war unter anderem das sogenannte „Produktvorschießen“, das  der Pyrotechniker Sascha Krumbach alljährlich kurz vor dem Jahreswechsel an der Nordstraße veranstaltet.

Dirk Gawlinski (Grüne) hingegen appellierte an die Stadt, sich noch vor dem Jahreswechsel mit einem öffentlichen Aufruf an die Grevenbroicher zu wenden und sie um einen freiwilligen Verzicht auf das Feuerwerk zu bitten. Damit konnte sich auch Walter Rogel-Obermanns (Linke) anfreunden. „Vielleicht sollte das aber erst ab 2020 geschehen“, meinte er mit einem Hinweis auf die doch recht knappe Zeit.

Einen öffentlichen Appell lehnte die FDP ab: „Ich denke, dass die Bürger verantwortlich mit dem Feuerwerk umgehen“, sagte Fraktionschef Markus Schumacher, der die Fraktionen aufforderte, den Grünen nicht zu folgen – „sonst empfehlen wir den Grevenbroichern bald noch, wohin sie in Urlaub fahren oder welche Klamotten sie zu kaufen haben“.

In den vergangenen Monaten hatte die Deutsche Umwelthilfe in 98 Kommunen den Stopp des Silvester-Feuerwerks beantragt. Sie argumentiert mit erhöhten Feinstaubwerten, Verletzten, Bränden und vermüllten Straßen. Bürgermeister Klaus Krützen hatte sich bereits vor einigen Wochen gegen den Antrag der DUH ausgesprochen.

Politik und Verwaltung seien sich ihrer Verantwortung der Umwelt gegenüber wohl bewusst, meinte er. Statt eines Feuerwerk-Verbots, das nur marginale Auswirkungen auf die Feinstaubbelastung habe, setze die Stadt lieber „auf Konzepte moderner Nahmobilität und die damit verbundenen Synergien für die Umwelt“. Grevenbroich sehe sich mit dieser Haltung auch im Einklang mit der Bezirksregierung Düsseldorf. Denn aus deren Sicht biete die von Silvesterfeuerwerken ausgelöste Feinstaubbelastung keinen Anlass für ein immissionsschutzrechtliches Eingreifen.

Auf ein Verbot des „Produktvorschießens“ will der Bürgermeister nicht verzichten – „Stichwort Gewerbesteuer“, meinte Krützen lediglich. Außerhalb von Silvester hält sich das Böllern übrigens in Grenzen. Laut Stadtsprecher Stephan Renner wurden im vergangenen Jahr lediglich 17 Feuerwerke beim Ordnungsamt angemeldet.

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