Anwohner fordern, dass endlich gehandelt wird Verkehr in Neubrück sorgt weiter für Ärger

Neubrück · Anwohner kritisieren, dass die Stadt Grevenbroich dreizehn Monate nach Protest und Unterschriftenaktion immer noch nichts gegen Raser und den starken Durchgangsverkehr getan habe.

 Achim Schreier (3.v.l.) und seine Verwandten fordern Maßnahmen.

Achim Schreier (3.v.l.) und seine Verwandten fordern Maßnahmen.

Foto: Carsten Sommerfeld

Ein überschaubares Straßendorf ist Neubrück – aber bei Autofahrern weithin bekannt. „Hier kommen Autos etwa mit Mönchengladbacher und Heinsberger Kennzeichen durch“, beobachtet Achim Schreier. Etwa bei Staus auf der A 46 sei die Ortsdurchfahrt beliebter Schleichweg. Der Verkehr insgesamt auf dem Kottenkamp belastet Anwohner. Zudem würden viele Autofahrer erheblich zu schnell fahren. Aus Richtung L 201 „knallen viele in den Ort, deutlich schneller als mit dem erlaubten Tempo 30“, stellt der 65-Jährige fest. „In unserem Haus leben vier Kinder bis neun Jahren, im Umfeld weitere fünf“, sagt er. Melanie Herzog etwa ist besorgt, „wenn mein Sohn über die Straße zur Haltestelle muss“.

Neu sind die Probleme nicht. Im Herbst 2021 hatten sich Anwohner mit einem Katalog von Vorschlägen gegen den „irrsinnigen Durchgangsverkehr“ an die Stadt gewandt. 45 Neubrücker hatten unterschrieben. Von besser zu sehender Tempo-30-Beschilderung und Piktogrammen auf der Fahrbahn über Radarmessungen und Einsatz von „Smiley“-Anzeigetafeln bis hin zu Aufpflasterungen und zum Lkw-Verbot bereits ab 7,5 Tonnen lauten die Vorschläge. Bürgermeister Klaus Krützen kündigte mehrere Prüfungen an. Doch „seit 13 Monaten ist von unseren Vorschlägen absolut nichts umgesetzt worden“, sagt Achim Schreier verärgert. „Ich und andere haben noch nicht einmal den Radaranhänger hier stehen sehen.“ Die einzige Änderung seien Schilder, dass Parken nur in den markierten Bereichen erlaubt sei. Damit würden etliche Stellplätze im Ort weggefallen, „und der freie Raum verleitet jetzt noch mehr zum Rasen“.

Das Parkverbot verleite noch mehr zum Rasen, wird kritisiert.

Das Parkverbot verleite noch mehr zum Rasen, wird kritisiert.

Foto: Carsten Sommerfeld

Obwohl es sich um eine Kreisstraße handelt, ist laut Kreis für die Prüfung verkehrsrechtlicher Maßnahmen im Ort die Stadt zuständig. „Wir haben die Anregungen von Neubrückern geprüft“, sagt Stadtsprecher Lukas Maaßen. Die Anbringung von wiederholenden Temposchildern sei dort rechtlich nicht möglich. Und der Radaranhänger habe wegen der vielen parkenden Autos nicht postiert werden können.

Das könnte sich mit der neuen Parkverbotszone ändern. Maaßen betont, dass der Beschluss dazu im Bauausschuss im April 2021 vor Einreichung der Unterschriftenliste gefallen sei, aus mehreren Gründen aber erst kürzlich umgesetzt worden sei. Die CDU-Fraktion hatte eine Änderung beantragt, durch „wild parkende“ Autos außerhalb der Markierungen komme es zu gefährlichen Situationen. Das neue Parkverbot stehe nicht mit dem Radarwagen-Einsatz in Zusammenhang, betont Maaßen. Doch mehr freier Raum bietet Platz fürs Radargerät. Maaßen: „Wir werden uns nächste Woche die Situation vor Ort anschauen und dann entscheiden, ob wir Radarmessungen vornehmen beziehungsweise Tempo-Anzeigetafeln montieren, die auch den Verkehr messen. Wenn festgestellt wird, dass gerast wird, werden wir weitere Maßnahmen prüfen.“

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